3:2 - Linz steht nach 73 Minuten in Spiel 6 im Halbfinale

 

Sportliche Ausgangslage

Es ist eigentlich ganz simpel: Der HCB Südtirol muss heute gewinnen, sonst ist die Saison beendet. Gewinnen die Füchse, gibt es ein Spiel 7 in Bozen (am Freitag). Das will man in Linz aber tunlichst vermeiden. Denn bereits am Sonntag sahen sich die Black Wings in der 7000 Zuseher fassenden Palaonda mit einem Hexenkessel konfrontiert. Trotzdem schaffte man den Auswärtssieg.

Personell wird sich der Kader der Black Wings wohl nicht verändern. Robert Lukas wird ebenso dabei sein, wie die in Spiel 5 leicht angeschlagenen Göhringer und Spannring. Einzig Kapitän Philipp Lukas fehlt fix. Ein Einsatz von Travis Roche scheint unwahrscheinlich. Aber: Es gibt Hoffnung für ein Comeback in einem etwaigen Halbfinale. Und darauf arbeiten die Linzer heute hin.

Wer könnte im Halbfinale warten?

Ein Thema, das den Fans noch immer Diskussionen bereitet: Die Halbfinal-Begegnungen. Verwirrende Grafiken in sozialen Medien könnten so ausgelegt werden, als ob der Sieger aus Salzburg-Klagenfurt gegen den Sieger aus Znaim-Dornbirn spielen würde. Aber der Anschein trügt.

So setzt sich das Halbfinale zusammen:

• HF1: Bestplatzierter nach Pick-Round vs. Schlechtestplatzierter nach Pick-Round
• HF2: Zweitbestplatzierter nach Pick-Round vs. Zweitschlechtestplatzierter nach Pick-Round

Nach derzeitigem Stand der Serien würde das also folgende Halbfinal-Paarungen bringen:

• HF1: HC Orli Znojmo - Klagenfurter AC
• HF2: Black Wings Linz - Villacher SV

Allerdings sind dafür noch mindestens 60 Minuten zu spielen. Eine genaue Zusammensetzung der Halbfinali ergibt sich erst, nachdem die letzte Serie beendet ist. Fix ist nur: Linz könnte im Halbfinale nicht Salzburg bekommen, Salzburg könnte nicht auf Znaim treffen und Villach könnte nicht gegen Klagenfurt spielen.

 

Vernunft der Fans muss heute siegen

Achtung: Dieser Absatz enthält eine persönliche Meinung! Es geht um die unsäglichen Nebengeräusche dieser Playoff-Serie. Vor allem in Südtirol. Erst der Sturm auf den Parkplatz vor der Halle, dann eine friedliche Koexistenz (wie im Vorjahr) und am Sonntag wieder dieses sinnlose Werfen von Münzen und anderen Gegenständen auf die Spielfläche. Lustigerweise im Gleichschritt mit den sportlichen Resultaten Niederlage - Sieg - Niederlage. Das bedeutet im Umkehrschluss: Gewinnen die Füchse, ist alles in Ordnung. Wenn nicht, dann läuft es aus dem Ruder. 

Wir sprechen hier natürlich nicht von der Gesamtheit der Zuseher, sondern von Fanatikern. Diese beschmutzen den Eishockeysport und dessen guten Ruf. Da sollte die nächsthöhere Instanz (die Liga) einschreiten - tut sie aber nicht. Stattdessen gibt es das falsche Signal: nämlich keine weiteren Strafen. Bozen sei durch die Gegentreffer in den Unterzahlsituationen ausreichend bestraft worden. Und was wäre, wenn die Linzer nicht getroffen hätten? Wäre dann gar nichts passiert? Die Liga muss in diesen Angelegenheiten deutlicher werden. Sonst entgleitet den Verantwortlichen die Handhabe über diese aufsteigende Sportart. 

Aber egal. Heute zählt nur dieses eine Spiel. Spiel 6. Und da sollten alle Fans der Black Wings vernünftig sein und auf Wurfgeschosse oder Reibereien aller Art verzichten. Denn sonst wäre man nicht besser als der Gegenpart in Südtirol.