Sieben Laub-Tipps, die viel Mühe ersparen
Herbstlaub ist Fluch und Segen zugleich: Biogärtner Karl Ploberger erklärt, was sich mit den Blättern alles machen lässt und wie man sie nutzen kann.
Die einen nennen es "Mist", die wirklichen Gartenfans freuen sich aber über das "Gold des Biogärtners": das Herbstlaub. In den nächsten Wochen fällt es in großen Mengen an. Hier sieben Tipps, wie man es am besten nutzt und wo man es besser beseitigen sollte.
1 Häckseln und Mulchen: Einfach das Laub auf den Rasen verteilen und mit dem Mäher aufsammeln. Dabei wird es gehäckselt und mit dem letzten Rasenschnitt vermischt. Dieses Mulchmaterial ist ideal für alle Bereiche im Garten: auf Staudenbeeten, unter Gehölzen, unter Beerenobst und auf den Gemüsebeeten. Etwa fünf Zentimeter aufschichten. Ist genügend Rasenschnitt dabei, wird es auch nicht weggeblasen.
2 Liegen lassen: Unter frei wachsenden Wildsträucherhecken, bei kleineren Baumgruppen ohne Rasen oder auch in größeren Staudenpflanzungen kann das Laub liegen bleiben. Wer will, kann im November mit Holzfaser oder Rindenmulch oder -humus mulchen, dann fliegt nichts davon.
3 Laubgräben anlegen. In besonders schweren, staunassen Böden lässt sich mit sogenannten Laubgräben rasch der Boden verbessern. 30 cm tiefe Gräben ausheben und mit Laub füllen, etwas organischen Dünger aufstreuen und mit Erde abdecken. Erfolgt dies alle Jahre an anderen Stellen, entsteht dank der vielen Regenwürmer, die sich einfinden, bald lockere, wieder humusreiche Erde.
4 Weg mit dem Laub: Auf Rasenflächen darf über den Winter kein Laub liegen bleiben. Die Fäulnis, die sich unter dem verrottenden Laub bildet, würde die Rasenpflänzchen zum Absterben bringen.
5 Nusslaub: Nussbäume leiden seit einigen Jahren einerseits unter der Walnussfliege, andererseits unter einer Pilzkrankheit (Marssonina juglandis). Erkennbar sind die Probleme an schwarzen Flecken auf den Blättern beziehungsweise an schwarzen Nüssen. Da die Neuinfektion im Frühjahr über das abgefallene Laub erfolgt, sollten wirklich alle Blätter penibel genau entfernt und tatsächlich entsorgt werden.
6 Kranke Kastanienblätter wegbringen: So wie beim kranken Nussbaum, heißt es auch bei den Rosskastanien, das Laub komplett zu entsorgen. In den Blättern überwintert nämlich die Miniermotto, die dann die Schäden ab Mitte des Sommers verursacht und zu einem frühen Laubfall führt. Das schwächt die Bäume von Jahr zu Jahr.
7 Kein Laub im Teich: Damit ein Biotop einerseits nicht veralgt oder sogar verlandet, sollte man möglichst viel organisches Material aus dem Teich fernhalten. Beste Methode ist ein großes Laubfangnetz über den Teich zu spannen. Ganz wichtig: Netz und Laub müssen vor dem endgültigen Winterbeginn entfernt werden.
Gartenkalender: Das gibt’s jetzt alles zu tun
Wir sind nach wie vor im Vollherbst. Jene Jahreszeit, die durch die ungewöhnlichen Temperaturen dieses Jahr zu der längsten des Gartenjahres wird. Was ist jetzt zu tun?
Im Garten: Nach wie vor kann (und soll) der Rasen gedüngt werden. Am besten mit einem Herbstrasendünger oder einem biologischen Volldünger. Das stärkt die Gräser. Im Frühbeet kann jetzt noch Spinat und Vogerlsalat angebaut werden. Die ersten Vitamine fürs kommende Jahr. Rosen nicht schneiden, auch Obstbäume werden jetzt nicht geschnitten. Nur abgebrochene Äste oder zu lange Triebe einkürzen.
Auf Terrasse und Balkon: Herbstkisterl pflanzen. Viele Sommerblumen beginnen mit den kühleren Temperaturen zu verkümmern. Kübelpflanzen nicht mehr düngen! Aufpassen: extrem frostempfindlich sind Citrus, Fuchsien, Pelargonien und viele andere weichlaubige Gewächse.
Im Zimmer: Licht wird nun wieder zur Mangelware für die Topfblumen. Daher tagsüber die Vorhänge aufmachen. Wöchentlich schwach düngen. Immer auf Schädlinge achten. Gerade bei jenen Pflanzen, die im Freien übersommert haben, tauchen nun Blattläuse auf. Mit Schmierseifenwasser einsprühen und unter der Dusche abwaschen. Nicht zurückschneiden.