Christoph und Lollo: Künstler und die Kunst der Konzeptlosigkeit
„Christoph und Lollo“ – zwei Liedermacher, die 2009 mit dem politischen Wienerlied „Karl-Heinz“ beinahe zum Kult wurden. Anlässlich der diesjährigen Attac Aktionsakademie in Ottensheim präsentieren sich die beiden nun am 17. Mai um 21.30 Uhr im Gasthof zur Post gemeinsam mit Kabarettist Hosea Ratschiller – eine experimentelle Vorpremiere.
OÖNachrichten: Sie treten bei der Attac Aktionsakademie auf – machen Sie auch bei den Workshops mit?
Christoph Drexler: Ich glaube, 2009 sind wir schon einmal bei der Aktionsakademie aufgetreten. Damals hat es uns gut gefallen, deswegen haben wir wieder zugesagt. Uns eilt sowieso der Ruf voraus, nicht Nein sagen zu können. Bei den Workshops haben wir aber nicht mitgemacht. Ich glaube, das wird auch heuer so sein – ich fürchte mich ein bisschen, die sind alle so kreativ.
OÖNachrichten: Das heißt, Sie würden jedes Auftrittsangebot annehmen?
Drexler: Wir treten überall auf, wo man uns lässt. Außer, der FPÖ-Parteitag fragt bei uns an. Dann müssten wir wohl Nein sagen.
OÖNachrichten: Wie kommt es zur Zusammenarbeit mit Hosea Ratschiller?
Drexler: Wir haben uns irgendwann kennengelernt und gedacht, wir probieren das gemeinsam. Wir haben aber nichts geplant. Und obwohl wir das schon lange wissen, haben wir es irgendwie nicht geschafft, uns ein Konzept zurechtzulegen. Der Hosea ist schon ganz nervös. Das ist auch ein weiterer Pluspunkt der Veranstaltung – wir können uns dort ausprobieren. Wenn etwas nicht funktionieren sollte, glaube ich nicht, dass uns die Leute böse sind. Jedenfalls werden wir Lieder singen, und Hosea wird Teile aus seinem Programm machen – was ihm gerade so einfällt.
OÖNachrichten: Thema Lieder – wird es bald ein zweites Ständchen über Karl-Heinz Grasser geben?
Drexler: Ich glaube nicht. Für uns ist das Lied ja deshalb so ein großer Erfolg, weil man es wahrscheinlich auch noch in 15 Jahren singen können wird. Aus unserer Sicht ist die Gefahr relativ gering, dass er wirklich ins Gefängnis geht. Insofern braucht es da gar keinen Nachfolger. Uns schwebt aber der ferne Traum vor, falls es wirklich einmal passieren sollte, könnten wir uns vors Fenster stellen und ihm das vorsingen.
OÖNachrichten: Oder er hat es vielleicht schon gehört...
Drexler: Ich bin mir ziemlich sicher, dass er es schon gehört hat. Reaktionen hat es aber keine gegeben.