Internationaler Opernnachwuchs begeisterte in Steyr
Mit Mozarts "La clemenza di Tito" war am Dienstag im Alten Theater Steyr eine Produktion der Angelika-Prokopp-Sommerakademie der Wiener Philharmoniker mit dem Opera Masters Programm der Musik und Kunst Privatuniversität Wien als halbszenische Aufführung zu sehen.
Ziel ist es einerseits, die Studierenden an das Musizieren im Musiktheater heranzuführen, andererseits haben junge Sänger hier eine Chance, große Opernpartien professionell zu präsentieren.
Rita-Lucia Schneider und Harald Baluch haben das Spiel auf der Bühne gekonnt begleitet und Mozarts doch nicht einfach zu entwirrende Oper klar mit dem jungen Ensemble tiefgründig erarbeitet. Aus diesem stach die 27-jährige usbekische Sopranistin Barno Ismatullaeva als Vitellia mit gigantischer Stimme heraus. Die thailändische Sopranistin Lalit Worathepnitinan überzeugte als fein agierende Servilia, die in Anna Tiapkina als Annio die ideale Bühnenpartnerin gefunden hat. Die aus Teheran stammende Ghazal Kazemi beeindruckte intensiv interpretierend in der Rolle des Sesto und der aus Kasachstan stammende Bass Tair Tazhigulov sang einen profunden Publio. Hany Abdelzaher stammt aus Ägypten und hat mit seinem heroischen Tenor nicht die ideale Stimme für den Titus, konnte aber im zweiten Akt mit Dramatik und lyrischen Phrasen punkten.
Hornbachner dirigierte präzise
Dieses Ensemble begleitete das Orchester der Angelika-Prokpp-Akademie unter der Leitung des jungen oberösterreichischen Dirigenten Felix Hornbachner. Mit Elan, Gespür für dramatische Entwicklungen und einem feinen Ohr für die Balance zwischen Sängern und Orchester interpretierte er Mozarts letzte Oper sehr präzise und spannungsgeladen.
Fazit: Ein Opernabend, der begeisterte und einen Blick auf das hohe Niveau an den heimischen Musikuniversitäten ermöglichte.