Musica sacra: Wunderbare Klanggeschmeide
Selten erlebt man Abende mit solch stimmiger Programm-Architektur.
So gehört am Sonntag in der Linzer Minoritenkirche beim Konzert des Ensembles Klangschmiede unter Tobias Wögerer im Rahmen von Musica sacra. Passend zu Allerheiligen standen die "Vier ernsten Gesänge" von Johannes Brahms in der Orchesterfassung von Henk de Vlieger auf dem Programm, die kunstvoll mit den vier Sätzen des d-Moll-Streichquartetts "Der Tod und das Mädchen" von Franz Schubert verschränkt wurden. Schuberts Instrumentalwerk scheint in der Streichorchesterfassung von Gustav Mahler die Gedanken der von Brahms aus der Bibel gewählten Texte weiterzutragen.
Matthias Helm zelebrierte die Verse, die Brahms rund um seinen letzten Geburtstag und in Vorahnung des Todes von Clara Schumann komponierte, und ließ sich auf den Wogen der ausgezeichneten Klavierstimme treiben, ohne die Kontrolle zu verlieren. Das wiederum ermöglichte das Ensemble Klangschmiede, das sich teils aus Mitgliedern des Bruckner Orchesters zusammensetzt, und unter der fordernden und gleichzeitig der Musik Raum gebenden Leitung Wögerers wunderbare Klanggeschmeide hervorbrachte.
Fazit: Ein absolut harmonierendes, nachdenklich stimmendes Programm, perfekt für die Zeit um Allerheiligen, das mehr als überzeugend umgesetzt wurde.