Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Nach dem Tod von Udo Jürgens: Schock bei Familie, Fans und Freunden

23. Dezember 2014, 00:04 Uhr
Bild 1 von 23
Bildergalerie Udo Jürgens: Sein Leben in Bildern
Bild: dpa

Sein letztes Album hieß „Mitten im Leben“: Am Sonntagnachmittag wurde der Sänger und Komponist Udo Jürgens (80) bei einem Spaziergang mitten aus dem Leben gerissen - Ein Reaktionen und ein Rückblick.

Wie sein Management mitteilte, brach er bei einem Spaziergang in Gottlieben im schweizerischen Kanton Thurgau bewusstlos zusammen. Er wurde sofort wiederbelebt und in das Krankenhaus von Münsterlingen gebracht. Dort verstarb er um 16.25 Uhr an Herzversagen.

Zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs wurde Jürgens von seinem Assistenten, Bühnenmusiker und Chauffeur Billy Todzo begleitet, wie „blick.ch“ berichtet. Todzo versuchte Udo Jürgens wiederzubeleben. Doch auch die schnelle Verfügbarkeit eines Defibrillators half nicht mehr. Das medizinische Gerät hing nur wenige hundert Meter von der Seepromenade entfernt. Todzo rief auch den Krankenwagen und begleitete seinen Freund in die Klinik, wo dieser wenig später starb.

„Ich fühle mich wunderbar“

Billy Todzo war in den 70er-Jahren aus Ghana in die Schweiz eingewandert. Der Sänger und Percussion-Musiker war ein Vertrauter von Jürgens, stieß einst über Bandleader Pepe Lienhard zum Udo-Jürgens-Tross.
Über Udo Jürgens sagte Billy Todzo: „Es ist mir eine Ehre, an Udos Seite sein zu dürfen. Er ist ein toller Kollege und ein echter Freund.“ Noch vor zwei Wochen sagte Jürgens der „Bild“-Zeitung: „Ich fühle mich wunderbar“, und schwärmte von seiner neuen Tournee. Diese führte ihn erst vor wenigen Tagen nach Deutschland und in die Schweiz. Dort spielte Jürgens vor 10.000 Fans.

Auch die Familie von Udo Jürgens ist schockiert über dessen plötzlichen Tod. Sein Bruder, der in Kärnten lebende Maler Manfred Bockelmann (71), sagte: „Ich kann nicht fassen, dass es so plötzlich passiert ist.“
Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck schrieb in seinem Kondolenzbrief an Jürgens’ Tochter Jenny, dass „ein Großer des deutschen Chansons gestorben“ sei. „Seine Lieder haben uns alle begleitet und erfreut, manchmal auch getröstet und nachdenklich gemacht.“

 

Seine Frauen

1964 bis 1989 war Jürgens mit dem ehemaligen Fotomodell Erika Meier, genannt Panja, verheiratet. Der Ehe entstammen die zwei gemeinsamen Kinder John und Jenny.
Am 4. Juli 1999 heiratete er seine langjährige Lebensgefährtin Corinna Reinhold in New York. Zusammen bezogen sie im Jahre 1995 ein Haus in Zumikon in der Schweiz. 2006 ließen sie sich scheiden.
Die Geschichte seiner Familie und die Anfänge seiner Karriere beschreibt Jürgens in dem Roman „Der Mann mit dem Fagott“ gemeinsam mit Michaela Moritz im Jahr 2004 (verfilmt 2011), mit der er bis zu seinem Tod liiert war.

Seine Kinder

John und Jenny sind die gemeinsamen Kinder von Udo Jürgens und seiner ersten Frau Panja Jürgens. 1989 ließen sich die Eltern scheiden, heute arbeitet Panja als Fotografin. Beide Kinder heißen mit Nachnamen Bockelmann, nahmen jedoch schon sehr früh den Künstlernamen ihres Vaters an, der Udo Jürgen Bockelmann hieß. Udo Jürgens hat außerdem noch zwei uneheliche Töchter, die Halbgeschwister von John und Jenny.
John Jürgens (geboren am 20. Februar 1964) alias John Munich ist ein DJ und stand unter anderem schon mit Annie Lennox auf der Bühne. Jenny Jürgens (geboren am 22. Jänner 1967) ist eine Schauspielerin, die unter anderem in der WDR-Serie „Die Anrheiner“ mitspielte und seit 2014 ein Teil von „Rote Rosen“ in der ARD ist.

Seine Heimat

Im Juni 1977 zog Jürgens erstmals in die Schweiz, was ihm von manchen auch als Steuerflucht ausgelegt wurde, weil zu jener Zeit sowohl in Österreich als auch in Deutschland Steuerschulden bestanden, die Jürgens jedoch durch einen auf einem Münchner Sperrkonto deponierten „siebenstelligen Betrag“ abgedeckt sah. Seit 1978 ist seine Firma Udo Jürgen Bockelmann & Co mit Sitz in Zürich im schweizerischen Handelsregister eingetragen. Im Februar 2007 bekam er die Schweizer Staatsbürgerschaft, die österreichische durfte er behalten, er war Doppelstaatsbürger. Im Juli 2012 hat Udo Jürgens eine Villa in der Gemeinde Meilen mit Blick auf den Zürichsee erworben.

Gern gesehener Gast in Gottlieben

Fans des verstorbenen Musikers Udo Jürgens haben in Gottlieben (Kanton Thurgau) an der Seepromenade zu Ehren ihres Idols Blumen niedergelegt und Kerzen angezündet. Udo Jürgens war oft zu Besuch am Bodensee. „Der See war ihm wichtig“, sagt Gemeindepräsidentin Rosmarie Obergfell. Wenn ihn die Gemeinde zum Sommernachtsfest oder zum 1. August einlud, nahm Jürgens teil. Er wollte „als Privatmann wahrgenommen werden, im Gespräch“. Man konnte ihm im See-Café oder in der „Drachenburg“ begegnen. Nun erinnern Kerzen und Blumen auf einer kleinen Mauer an der Uferpromenade an den großen Künstler.

 

Große und kleine Meilensteine

30. September 1934: Udo Jürgen Bockelmann wird 1934 in Klagenfurt geboren. Er wächst mit seinen Brüdern John (1931–2006) und Manfred auf Schloss Ottmanach (Kärnten) auf, ein Geschenk seines Großvater an seine fünf Söhne.

1940 bis 1950 - Jugend: 1939 erhält er sein erstes Instrument – eine Mundharmonika. Das Klavierspielen bringt er sich zunächst selbst bei, bis er am Klagenfurter Konservatorium Unterricht erhält. Er studiert auch am Mozarteum.

1960er - Erste Erfolge: Mit dem Lied „Je t’aime“ gewinnt Udo Jürgens als jüngster Teilnehmer den Komponisten-Wettbewerb des Österreichischen Rundfunks unter 300 Einsendungen. 1960 komponiert er für Shirley Bassey den Welthit „Reach for the Stars“.

1964/65/66 - Eurovision Song Contest: Dreimal nahm er teil: 1964 erreichte er in Kopenhagen den 6. Platz mit „Warum nur, warum?“. Ein Jahr darauf wurde er Vierter in Neapel mit „Sag ihr, ich lass’ sie grüßen“. Am 5. März 1966 schaffte er es in Luxemburg mit dem berühmten „Merci, Chérie“ endlich auf den ersten Platz.

1970er - Fernelotterie: 1971 sang er erstmals das Lied der ARD-Fernsehlotterie „Zeig mir den Platz an der Sonne“, ebenso 1976 („Ein Lied für alle, die einsam sind“) und 1980 („Ist das nichts?“).

1998 gründete er die Udo-Jürgens-Stiftung, die sich für notleidende Kinder und mittellose Nachwuchsmusiker einsetzt.

2007 - Musical: Am 2. Dezember 2007 erlebte das Musical „Ich war noch niemals in New York“ im Operettenhaus Hamburg seine Weltpremiere. Alle Lieder stammen von Udo Jürgens und seinen Textschreibern.

2013 - Wachsfigur: In der Wiener Dependance von „Madame Tussauds“ wurde eine Udo-Jürgens-Wachsfigur ausgestellt: „Die Figur ist erstaunlich gut getroffen.“

Am 7. Dezember 2014 beendete Udo Jürgens in Zürich die Reihe von 26 Konzerten mit mehr als 170.000 Zuschauern. Karten für das geplante Konzert am 3.3. 2015 in der Linzer TipsArena werden zurückgenommen (die Modalitäten werden noch bekannt gegeben).

 

 

mehr aus Kultur

"Die Verräter": Neue TV-Show auf RTL+ mit Marina Hoermanseder

Wenn Klimaschutz die Zukunft aufs Spiel setzen kann

Blick ins Kastl: Als Seppis Welt noch in Ordnung war

Salzkammergut 2024: Dramatikerprojekt "Heimat-Welt" 

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen