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Sie zeigt die "versteckten Allianzen" von Pionierinnen der elektronischen Musik

Von Hannah Winkelbauer, 05. September 2018, 00:04 Uhr
Sie zeigt die "versteckten Allianzen" von Pionierinnen der elektronischen Musik
Musik-Pionierin Elisabeth Schimana porträtiert ihresgleichen. Bild: Reinhard Mayr

Elisabeth Schimana, "Featured Artist" des Ars Electronica Festivals, stellt im Lentos aus.

Die 1958 in Innsbruck geborene Musikerin und Komponistin Elisabeth Schimana ist "Featured Artist" des diesjährigen Ars Electronica Festivals. Zum Festivalthema "Errors – The Art Of Imperfection" steuert die Pionierin der elektronischen Klangkunst ein Projekt bei, das die "Fehler" der Kunstgeschichtsschreibung korrigiert. Der Schwerpunkt des von Schimana 2005 gegründeten Instituts für Medienarchäologie (IMA) sind "Ausgrabungen von Produktionen von Frauen im Bereich der elektronischen Kunst und deren Sichtbarmachung für eine breitere Öffentlichkeit". Schimana porträtiert nun im Kunstmuseum Lentos unter dem Titel "Hidden Alliances" Künstlerinnen aus einer Sparte, die als männerdominiert gilt: der elektronischen Musik. Sie präsentiert die Videoporträts von neun Kolleginnen und sich selbst sowie Artefakte wie Partituren, Plakate, Bücher und Tonträger. Je eine österreichische und eine internationale Künstlerin werden einander im Lentos-Untergeschoss gegenübergestellt.

Projekt mit politischer Aussage

Die "Ars" definiere sich als "Festival für Kunst, Technologie, Gesellschaft", das Gesellschaftliche interessiere sie besonders, sagt Schimana im Gespräch mit den OÖN. Ihr Projekt habe ja auch eine politische Aussage. Die Gemeinsamkeit aller porträtierten Künstlerinnen sei, dass sie Pionierinnen auf ihrem Gebiet waren. Wichtig sei ihr auch gewesen, eine Auswahl von Persönlichkeiten mit möglichst unterschiedlichen Hintergründen zu treffen.

So porträtiert sie neben österreichischen Vertreterinnen aus Literatur (Liesl Ujvary), bildender Kunst (Andrea Sodomka) und Clubkultur (Electric Indigo) auch eine der ersten Kunstfiguren im Internet, die Neuseeländerin Rebekah Wilson aka Netotchka Nezvanova. Die Niederländerin Anne La Berge gilt als Pionierin der elektronischen Instrumente, auch Éliane Radigue war "von Anfang an dabei". Sie selbst habe einen wissenschaftlichen Weg eingeschlagen, und Heidi Grundmann habe als Erfinderin der Reihe "Kunstradio – Radiokunst" auf Ö1 ganze Generationen von Digitalkünstlerinnen geprägt. Außerdem unter den Porträtierten sind die Amerikanerin Maryanne Amacher und Beatriz Ferreyra aus Argentinien, die ebenfalls als Wegbereiterinnen der modernen elektronischen Musik gelten.

Sie freue sich sehr über den schönen Abschluss dieses Projektes, an dem sie 13 Jahre lang gearbeitet hat, sagt Schimana. Ohne die Unterstützung der "Ars" wäre vieles nicht möglich gewesen. So habe sie etwa Materialien aus dem Archiv des AEC bezogen. Im Laufe des Festivalwochenendes kommen alle Künstlerinnen, bis auf die mittlerweile 86-jährige Radigue und die bereits verstorbene Amacher, nach Linz. Am heutigen Eröffnungsabend gibt es um 17 Uhr eine "Tape-Performance" von Ferreyra zu erleben, täglich um 12 Uhr wird zum "Sound-Brunch" in die Ausstellung geladen, und am Donnerstag und Samstag findet um 17 Uhr eine "Listening-Session" statt.

Infos zum Programm im Lentos: www.lentos.at
Alle Künstlerinnenporträts finden Sie auch unter www.ima.or.at

Die lokalen Helden auf der „Ars“

AEC-Chef Gerfried Stocker stellte gestern bei einer Pressekonferenz „Local Heroes“, also regionale Beiträge, auf der „Ars“ vor. Aus der Fülle seien einige Beispiele erwähnt: Bei der Konferenz „Perspektiven Politischer Bildung“ (6. 9., 10 Uhr, Postcity) wird mit jungen Leuten über ihre Vorstellung von politischer Bildung und Zukunft gesprochen, die „Zusammen-Helfen-Konferenz“ (8. 9., 10 Uhr, Postcity) bietet eine Anlaufstelle für Engagierte und Betroffene in den Bereichen Flucht und Integration. Neben den gesellschaftspolitischen Programmpunkten sind, wie gewohnt, Ausstellungen zentraler Bestandteil der „Ars“. Von den „CyberArts“ im OK, über Projekte verschiedener Institute der Kunstuniversität bis hin zu Ausstellungen im öffentlichen Raum.

So gibt es am Martin-Luther-Platz eine Hörinstallation des Schriftstellers Walter Kohl über Linz zwischen den Weltkriegen zu erleben. Ebenfalls ein Fixpunkt der „Ars“ sind Konzerte, auch hier gibt es zahlreiche regionale Beiträge. Bei der „Großen Konzertnacht“ mit dem Bruckner Orchester und einer Performance von Silk Fluegge, wird ein Roboter auf der Bühne „tanzen“ (9. 9., 18.30 Uhr, Postcity), den Abschluss bildet „Piano Music Meets Digital Images“ mit Maki Namekawa, Dennis Russel Davies und Cori OLan (10. 9., 19.30 Uhr, Postcity). Am Samstag gibt außerdem die Bruckneruniversität Einblick in ihre Studios.

Auf die regionale Verankerung der „Ars“ verwies gestern neben Stocker auch Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer. Für sie ist das Festival „der kulturelle Höhepunkt des Jahres“, weil es genau das sei, wofür Linz als „UNESCO City of Media Arts“ stehe. (hw)

 

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