Von allen konsumierte, doch von keinem finanzierte Kunst?
Beklemmend still wurde es am Freitag im Schnopfhagen-Stadl Oberneukirchen, wo ein Paukenschlag das Klassikfest Mühlviertel eröffnete: Intendant Martin Rummel gab seinen Rücktritt bekannt.
Seine Beweggründe legte der Cellist in einer denkwürdigen Festrede dar, ausgehend vom Begriff der Kultur und ihrem gesellschaftlichen Wert als „Basis für ein dialogisches und humanistisches Zusammenleben“. Kunst wolle „zwar von allen konsumiert, aber von niemandem finanziert werden“, sagte Rummel. Der Begriff der „Kultur“ im wahrsten Sinn des Wortes, nämlich „alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt“, sei „von den zivilisatorischen Errungenschaften verrutscht zu künstlerischen Ereignissen, die man anscheinend nicht genauso selbstverständlich findet wie Kinderspielplätze und daher nicht einfach erhalten, sondern ,subventionieren’ muss.
Das lateinische Wort ,subvenire’ heißt ,zu Hilfe kommen’. Warum muss man künstlerischen Ereignissen zu Hilfe kommen – und Krankenhäuser ,erhalten’?“. Zur finanziellen Verantwortung könne jedoch nicht allein die öffentliche Hand gebeten werden: „Es kann nicht angehen, dass die öffentliche Hand alleine die Kunst am Leben erhalten muss, wenn gleichzeitig die Spende an das Rote Kreuz steuerlich absetzbar ist.“
Ein, wie er zugab, „aus dem Konzept gebrachter“ Landeshauptmann schritt ans Rednerpult: „Die Problematik ist mir bewusst“, zeigte sich Josef Pühringer gesprächsbereit: „Wir sind bereit, die Rahmenbedingungen in gewissem Ausmaß zu ändern.“ In Richtung Intendant: „Sie wären nicht der Erste, der vom Rücktritt zurücktritt.“
Es ist nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, damit es besser wird…
Die Festrede von Intendant Martin Rummel
alle achtung, macht der kunst alle ehre !!
sowas lese ich gerne !!!
lg. at
Die Rede von Herrn Rummel hört sich ja wunderschön an, aber was kommt heraus, Worthülsen!
Es geht Herrn Rummel - auf den Punkt gebracht - doch nur um das liebe Geld. Ich nehme an, die Subventionen vom Land waren in den letzten Jahren beachtlich und in Zeiten "in denen das goldene Füllhorn nicht mehr unerschöpflich ist", sollte man sich eben nach der Decke strecken.
Ein Kulturevent "Klassikfest Mühlviertel" ist ja grundsätzlich zu begrüßen. Aber wozu müssen Künstler aus fünf Ländern verpflichtet werden (wahrscheinlich nicht billig, auch wenn es Freunde sind), wo es im Kulturland Oberösterreich viele junge KünstlerInnen gibt, die tadellose Konzerte in Oberneukirchen spielen könnten (und kostengünstig).
Ich meine, die Vergleiche die Herr Hummel anführt sind ja an den Haaren herbeigezogen.
Aus der Rede von Herrn Rummel höre ich doch auch "gekränkte Eitelkeit" heraus.
...........wo es im Kulturland Oberösterreich viele junge KünstlerInnen gibt, die tadellose Konzerte in Oberneukirchen spielen könnten (und kostengünstig).
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Da pflichte ich vorbehaltslos bei. Für Oberneukirchen würden es ja auch ein paar mittelklassige Musikschulabsolventen tun, eventuell mit Blockflöte, Saugeige und Fotzhobel, wie sie eben von der seit Ratzenböck hochstilisierten Aera des Musikschulwesens kommen.
Aber für "liss" wird wahrscheinlich die "Rücktrittsrede" immer ein Buch mit sieben Notenschlüsseln bleiben.
im Handaufhalten erstklassig...
Ich darf wiedersprechen!!!
Das bißl Kunst, das ich konsumieren, bezahle ich auch!!!
Mit Eintrittsgeldern!!
das er net der graf mensdorf is,vieleicht sollt ma den einbinden in solche offene verbindungen der kunt amal was tuan mit dem geld was erseit jahren abkescht hat, aja der is ja in burgenland, aba uns OOEler machat des eh nix aus
Ein, wie er zugab, „aus dem Konzept gebrachter“ Landeshauptmann schritt ans Rednerpult: „Die Problematik ist mir bewusst“, zeigte sich Josef Pühringer gesprächsbereit: „Wir sind bereit, die Rahmenbedingungen in gewissem Ausmaß zu ändern.“
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Wie schön, der Herr Graf aus Oberösterreich, Beschützer aller Goldhaubenweiberl, schönster Wahlgroßvater aller Zeiten, geruht gesprächsbereit zu sein.
Hat er vielleicht auch bedacht, dass er als Finanzreferent das Geld der Oberösterreicher verwaltet und so es seine Pflicht ist, auch Kultur zu fördern und nicht nur die überbordenen Beamtenpfründe sowie die ausufernden Agrarsubventionen, die längst nur mehr die geniessen, die es ohnehin nicht brauchen.
Leider hat Martin Rummel vollkommen recht.