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Warum Männer wirklich mehr Humor haben als Frauen

Von Julia Evers, 26. November 2018, 00:04 Uhr
Warum Männer wirklich mehr Humor haben als Frauen
Hazel Brugger Bild: Mirko Rederlechner

Die vielfach ausgezeichnete Schweizer Kabarettistin Hazel Brugger begeisterte das Linzer Publikum mit ihrem Blick auf das Leben.

"Armin Assinger, Fritzl und Money Boy": Selbst wenn Hazel Brugger in den USA geboren und in der Schweiz aufgewachsen ist – die Meisterin des schwarzen Humors kennt genügend Österreicher, wie sie in ihrem Programm "passiert" am Freitagabend beim Kleinkunstfestival im Posthof bewiesen hat.

Sie sei die "böseste Frau der Schweiz", heißt es in manchem Bericht über sie, wunderbar "goschert" sei sie, tönt es im Zuschauerraum des Großen Saals im Posthof bei ihrem Auftritt. Ausverkauft hat die 24-Jährige den in Nullkommanichts. Immerhin haben ihre Einsätze in der ZDF-heute-Show, in der sie als Außenreporterin mit trockenen Fragen so manchem Polit-Profi das Fürchten lehrte, und ihre "Do it yourself"-Tutorials, in denen sie beim Basteln mit Persönlichkeiten in gesellschaftliche Abgründe vorstößt, ihre Bekannt- und Beliebtheit stetig vergrößert.

Sie mache das alles im Fernsehen nur, damit die Menschen kommen und sie live erleben wollen, sagt Brugger in Interviews, und man glaubt es ihr, wie auch das meiste, was sie an diesem Abend von sich gibt. Dass es nicht reicht, um als Stadt cool zu sein, einen vertrockneten Keks, auf den jemand Marmelade geschmiert hat, als Torte zu präsentieren, zum Beispiel. Brugger lässt sich Zeit, ihre Pointen zu entwickeln, aber wenn die dann mit ruhiger Stimme vorgetragen kommen, treffen sie punktgenau.

Das Spiel mit dem Publikum beherrscht sie mühelos. Immerhin hat sie im Poetry-Slam angefangen, den "Paralympics der Literatur – man kann zwar gewinnen, aber keine Sau interessiert’s." Was viele interessierte, war Bruggers Erklärung, warum Männer mehr Humor haben als Frauen. "Weil sie mehrmals am Tag mit dem witzigsten Bild der Welt konfrontiert sind – unerigierten Penissen." In beiläufigem Ton plaudert sie über ihre Erkenntnisse: vom Gedanken, neues Leben in die Welt zu setzen – "wenn alle Serien bei Netflix geschaut sind" über Liebe – "Wenn man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann" – bis zum Sterben – "Stellt man sich das Leben als Zeitstrahl vor, stirbt man an den meisten Tagen nicht, trotzdem wird so ein Aufheben darum gemacht." Einmal ruft sie: "Es tut mir so leid für alle, die wirklich Kultur erwartet hätten!"

Fazit: Alle, die wirklich Lustiges, Freches, Frisches erwartet hatten, kamen wunderbar auf ihre Kosten.

Kabarett: Hazel Brugger, Posthof Linz, 23.11.

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1  Kommentar
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mitreden (28.669 Kommentare)
am 26.11.2018 09:01

Der tiefe Schmäh von den Humorfrauen hat natürlich gefallen und ist auch gleich der Gazette - bzw. Julia Evers - eine Bemerkung wert.

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