Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Was können wir aus der Antike lernen?

Von Peter Grubmüller, 15. November 2018, 00:04 Uhr
Was können wir aus der Antike lernen?
Teodor Currentzis (l.) dirigiert die Eröffnungs-Oper „Idomeneo“, „Tatort“-Star Jörg Hartmann in Horváths „Jugend ohne Gott“, Anna Netrebko singt konzertant Bild: ORF

Salzburger Festspiele servieren fünf neue Opern-Inszenierungen und eine neue Buhlschaft.

Was bedeuten antike Mythen für die Gegenwart? Dieser Frage wollen die Salzburger Festspiele 2019 von 20. Juli bis 31. August auf den Grund gehen. Dazu auch der unverrückbare "Jedermann", ein Mythos für sich, bei dem Tobias Moretti in der Titelrolle mit der neuen Buhlschaft Valery Tscheplanowa verbandelt wird. Sie löst Stefanie Reinsperger nach zwei Jahren ab. Auf dem Domplatz wird es obendrein familiärer: Morettis Bruder Gregor Bloéb übernimmt die Doppelrolle Guter Gesell/Teufel.

Die Schatzkiste beim Salzburger 62-Millionen-Euro-Budget (20 Prozent aus öffentlicher Hand) sind die Opern. Für die fünf Neuinszenierungen kündigt Intendant Markus Hinterhäuser "Brechungen" an: Schon 2017 hatte er für die gewaltige "La clemenza di Tito"-Arbeit Dirigenten-Punk Teodor Currentzis und Regie-Visionär Peter Sellars zusammengespannt. Diesem Traumduo vertraut er nun Mozarts "Idomeneo" an.

Für Cherubinis "Médée" kehrt Simon Stone nach dem umjubelten "Lear" von 2017 zurück. Und mit Offenbachs Klassiker "Orpheus in der Unterwelt" will Hinterhäuser die Antike humorvoll betrachten. Brecht-Schüler Achim Freyer, der 2016 in Linz Debussys "Pelléas et Mélisande" inszeniert hat, wird "Oedipe" (Ödipus) von George Enescu entstauben. Und kaum ein Sommer ohne den mythischen Kassen-Magneten Anna Netrebko, aber auch nicht ohne ihren Mann Yusif Eyvazov – diesmal konzertant mit Cileas "Adriana Lecouvreur". Die hymnisch gelobte "Salome" (Richard Strauss) von 2018 mit Franz Welser-Möst am Pult samt Sopranistin Asmik Grigorian wird wie Händels "Alcina" wieder aufgenommen.

Im Schauspiel zeigt Chefin Bettina Hering erstmals zeitgenössische Dramatik: Neben Horváths "Jugend ohne Gott", Gorkis "Sommergäste" und Molnárs "Liliom" kommt Theresia Walsers "Die Empörten" zur Uraufführung:

Thielemann gegen Bachler

Die Sommerfestspiele warten mit 237.614 Karten für 19 Spielstätten auf das Weihnachtsgeschäft. Bei den autark agierenden Osterfestspielen gibt es keine friedlichen Zeiten: Dort wurde im September bekannt, dass Nikolaus Bachler (aktuell Intendant der Bayerischen Staatsoper) mit Juli 2020 kaufmännischer Geschäftsführer und ab 2022 Festival-Leiter wird. Bachler würde 2020 den kaufmännischen Intendanten Peter Ruzicka ablösen und mit Christian Thielemann, der mit seiner Sächsischen Staatskapelle Dresden das Festival gestaltet, programmieren. Für seine erfolgreichen Machtspielchen bekannt, fühlt sich Thielemann übergangen. Er lehnt es ab, mit Bachler zu arbeiten. Sollte es zum Bruch kommen, wird gemunkelt, dass Bachler Kirill Petrenko samt Berliner Philharmonikern verpflichtet. Damit hätte Thielemann diesmal verloren.

Ein Porträt von Valery Tscheplanowa lesen Sie in unserer Rubrik "Mensch des Tages".

 

Die Salzburger Festspiel-Glanzlichter 2019

Oper, 5 Neuinszenierungen: „Idomeneo“ (Mozart, Premiere: 27. 7., Regie: Peter Sellars, Musikalische Leitung: Teodor Currentzis), „Médée“ (Cherubini, 30. 7., R: Simon Stone, ML: Thomas Hengelbrock), „Oedipe“ (Enescu, 11. 8., R: Achim Freyer, ML: Ingo Metzmacher) „Orpheus in der Unterwelt“ (Offenbach, 14. 8., R: Barrie Kosky, ML: Enrique Mazzola, „Simon Boccanegra“ (Verdi, 15. 8., R: Andreas Kriegenburg, ML: Valery Gergiev).
Schauspiel, 4 Neuinszenierungen (1 Uraufführung), Wiederaufnahme „Jedermann“ (Hofmannsthal, 20. 7., R: M. Sturminger), „Jugend ohne Gott“ (Horváth, 28. 7., R: Thomas Ostermaier), „Sommergäste“ (Gorki, 31. 7., R: Mateja Koleznik), „Liliom“ (Molnar, 17. 8., R: Kornél Mundruczó), „Die Empörten“ (Th. Walser, UA: 18. 8., R: Burkhard C. Kosminski). Und: 81 Konzerte, 20 Aufführungen für Kinder. www.salzburgerfestspiele.at

 

mehr aus Kultur

Die musikalischen Überflieger der Zukunft schon jetzt im Brucknerhaus

Blick ins Kastl: Als Seppis Welt noch in Ordnung war

Kommt nach dem Mystical jetzt das Weiße Rössl auf die Seebühne?

Salzkammergut 2024: Dramatikerprojekt "Heimat-Welt" 

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

3  Kommentare
3  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
robert2011 (691 Kommentare)
am 15.11.2018 15:22

Was wollen wir von der Antike lernen, wenn viele nicht einmal fähig sind, aus den letzten 100 Jahren zu lernen?

Aber wen interessiert überhaupt das Thema Jedermann. Gibt es aktuell einen OÖ Bezug? Eher nein, vielleicht einen OÖN Bezug (Freikarten?!). Ich kann mir beileibe nicht vorstellen welchen Oberösterreicher unter 70 Salzburger Festspiele interessieren. Und wir profitieren nicht einmal indirekt. Wäre schönere von den OÖN, mehr über das aktive OÖ Kulturgeschehen zu berichten...

lädt ...
melden
antworten
Rufi (4.739 Kommentare)
am 15.11.2018 17:10

Man kann schon einmal generell von sich auf andere schließen.

lädt ...
melden
antworten
Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 15.11.2018 14:25

Buhlschaft
least but not last

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen