Das Akkordeon, das Cello und der Jazz
Der Jazz hat das Akkordeon schon vor vielen Jahren aus der Umklammerung durch das Volkstümliche befreit.
Wesentliche Anregungen kamen dazu aus der lateinamerikanischen Tanzmusik. Klaus Paier ist einer der wichtigsten Vertreter dieses Instrumentes weltweit. Mit der aus Zagreb stammenden Cellistin Asja Valcic bildet er seit Jahren ein Duo, das vor zwei Jahren zum Quartett erweitert wurde. Die vier gaben in der Jazzreihe in der Black Box Lounge des Musiktheaters ein einhellig bejubeltes Konzert. Eigenes und Fremdes wird zum Besten gegeben, auch Filmmusik. Besonders beeindruckt eine vierteilige Suite, die Paier zu Lennie Niehaus’ Soundtrack zu Clint Eastwoods Film "Die Brücken am Fluss" geschrieben hat. Perfekt die Übergänge, kraftvolles Unisono wechselt mit klug verschachtelten Konstrukten. Paier/Valcic haben als Duo schon gut funktioniert, Bass und Schlagzeug geben eine weitere Dimension, großartig Stefan Gfrerrer und Roman Werni sowohl als exakte Begleiter als auch als eloquente Solisten.
Als Supporting Act lieferten die "Jazz Lemons" einen weiteren Beleg der sinnvollen Arbeit, die Alfred Vollbauer an der Landesmusikschule Neuhofen leistet. (haun)
Fazit: Virtuosität, Dichte, Intensität, mühelos zwischen Intimität und Erregung wechselnd. Riesenapplaus.