Das Neujahrskonzert als musikalischer Gruß an die Welt
Am 1. Jänner zeigt ORF 2 ab 11.15 Uhr live das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker.
Für den lettischen Dirigenten Andris Nelsons ist sein erstmaliger Auftritt als Dirigent des Wiener Neujahrskonzerts eine Kombination aus "extremer Freude" und "großer Ehre und Verantwortung". "Es hat eine großartige, lange Tradition, und so viele wunderbare, unglaubliche Musiker und Dirigenten haben es bisher geleitet", sagte der 41-Jährige gegenüber Medienvertretern. Er sei zwar nervös, aber am Ende stehe die Freude über allem. Nelsons: "Es geht darum, die Freude mit anderen Menschen zu teilen: durch das Konzert hier, aber auch weltweit über die Medien und das Fernsehen. Musik ist die Sprache des Universums, egal auf welchem Kontinent, man versteht die Musik auch ohne Worte."
- Porträt: Das ist Dirigent Andris Nelsons
- Neujahrskonzert 2020: Den Programmablauf finden Sie am Ende des Artikels
Philharmoniker-Vorstand Daniel Froschauer freut sich über die Aufnahme von neun Werken, die beim 80. Neujahrskonzert erstmals erklingen werden (siehe Liste rechts). Bei der Zusammenstellung sei es entscheidend gewesen, sowohl Johann Strauß Vater als auch alle drei Söhne vertreten zu wissen. Die Zusammenarbeit mit Nelsons sei "von Beginn an großartig gewesen. Es ist ein leidenschaftliches Musizieren, ein intimes Musizieren, immer dicht am Charakter der Musik, die wir spielen", streut er dem Letten Rosen.
Bereits zum 62. Mal überträgt der ORF das Neujahrskonzert live in die Welt, wobei diesmal insgesamt 14 Kameras zum Einsatz kommen. Für die Bildregie zeichnet Michael Beyer verantwortlich. Moderiert wird die Übertragung von Barbara Rett, die das Ereignis auf ORF 2 ab 11.15 Uhr begleitet.
Live in mehr als 90 Ländern
Der Pausenfilm, den Millionen Menschen in mehr als 90 Ländern sehen werden, widmet sich dieses Mal – wenig überraschend – dem Jahresregenten Beethoven zum 250. Geburtstag. Regisseur Georg Riha drehte für "Beethovens Blätterwirbel" an diversen Wiener und niederösterreichischen Originalschauplätzen, wo ausgewählte Ensembles der Wiener Philharmoniker spielen. Die Choreografie der zwei bereits im Sommer gefilmten Einlagen des Wiener Staatsballetts stammt vom Spanier José Carlos Martínez, der damit sein Neujahrskonzert-Debüt gibt. Die Kostüme kreierte die britische Designerin Emma Ryott.
Wer die Live-Übertragung verpasst, hat drei weitere Gelegenheiten: So bringt ORF III ab 20.15 Uhr ein Dacapo, ORF 2 zeigt den Event nochmals in der "matinee" am Dreikönigstag (6. Jänner, 10.05 Uhr). Auf 3sat ist das Neujahrskonzert am 4. Jänner (ab 20.15 Uhr) zu erleben. Darüber hinaus überträgt Ö1 das Konzert im Radio live – ebenso wie rund 40 Radiostationen weltweit.
Das Programm
Das Neujahrskonzert 2020 würdigt nicht zuletzt Ludwig van Beethoven, dessen 250. Geburtstag begangen wird. Ansonsten werden neun Neujahrskonzert-Premieren erklingen. Der Programmablauf:
- Carl Michael Ziehrer „Die Landstreicher: Ouvertüre“ (Premiere)
- Josef Strauß „Liebesgrüße“ (Premiere)
- Josef Strauß „Liechtenstein-Marsch“ (Premiere)
- Johann Strauß (Sohn) „Blumenfest-Polka“
- Johann Strauß (Sohn) „Wo die Zitronen blüh’n“
- Eduard Strauß „Knall und Fall“ (Premiere)
- Franz von Suppé „Leichte Kavallerie“
- Josef Strauß „Cupido“ (Premiere)
- Johann Strauß (Sohn) „Seid umschlungen, Millionen!“
- Eduard Strauß „Eisblume“ (Premiere)
- Josef Hellmesberger d. J. „Gavotte“ (Premiere)
- Hans Christian Lumbye „Postillon-Galopp“ (Premiere)
- Ludwig van Beethoven „12 Contretänze Nos. 1, 2, 3, 7, 10 & 8“ (Premiere)
- Johann Strauß (Sohn) „Freuet euch des Lebens“
- Johann Strauß (Sohn) „Tritsch-Tratsch-Polka“
- Josef Strauß „Dynamiden“