Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Der Sir begeisterte im Brucknerhaus

Von Lukas Luger, 11. Juni 2019, 00:04 Uhr
Der Sir begeisterte im Brucknerhaus
Bild: VOLKER WEIHBOLD

Vor ausverkauftem Haus bot die britische Roxy-Music-Ikone Bryan Ferry (73) in Linz eine lässige Show voller Hits

Verspielt, avantgardistisch angehaucht, dabei stets so leichtfüßig wie zielsicher zwischen Jazz, Pop, Rock und Soul changierend – mit Roxy Music prägte Sir Bryan Ferry in den 70er- und 80er-Jahren eine Spielart der intelligenten Popmusik, die in ihrer Eleganz, Lässigkeit und Melodieseligkeit bis dato unerhört war. Von all diesen Eigenschaften hat der Brite auch im achten Lebensjahrzehnt nichts verloren. Am Sonntagabend gastierte der 73-Jährige im Linzer Brucknerhaus und lieferte vor ausverkauftem Haus eine höchst atmosphärische, mit Hits gespickte Show ab.

Gleich 13 Roxy-Music-Songs standen an diesem 90-minütigen Abend auf dem Programm, drei davon – "In Every Dream Home A Heartache", "Out Of The Blue" und "The Space Between" – eröffneten den Abend. Leider geriet der Sound zu Beginn bestenfalls mittelprächtig. Ferrys ausdrucksstarke, leicht brüchig gewordene Stimme war viel zu weit nach hinten gemischt und ging beinahe unter.

"Oh Yeah" strahlte hell

Ab "Slave To Love" wurde der Sound dann klarer, die neunköpfige Band spielte sich stellenweise in einen Rausch. Das Dylan-Cover "Just Like Tom Thumb’s Blues" mit Ferry an der Mundharmonika geriet fantastisch, ebenso das dunkle "Boys And Girls" sowie "Can’t Let Go", bei dem das Tempo gehörig anzog. Ein Traum: die federleichte, ja erhebende Darbietung von "Oh Yeah", die in ihrer Brillanz weitaus heller strahlte als die aus zwei Discokugeln und ein paar Deko-Elementen der Marke "Ist das Kunst oder kann das weg?" bestehende Bühne.

Ebenfalls wunderbar gerieten der euphorische Solo-Hit "Tokyo Joe" sowie "If There Is Something", ein oft übersehenes Stück vom allerersten Roxy-Music-Album aus dem Jahr 1972, bei dem Saxofonistin Jorja Chalmers mit einem furiosen Solo glänzte. Die gebürtige Australierin entpuppte sich als heimlicher Star des Abends und hielt ebenso wie Ferrys Langzeit-Wegbegleiter Chris Spedding (Gitarre) den Laden zusammen. Das Finale leitete eine flotte Version von "Dance Away" ein. Warum sich Ferry aber dazu entschied, die unsterblichen Klassiker "Love Is The Drug" und "More Than This" zu einem lieblosen Medley zu vermanschen, bleibt ein Rätsel. Mit (ausgespielten) Versionen von "Avalon" und "Virginia Plain" leistete der Sir aber rasch Wiedergutmachung, bevor schließlich bei John Lennons "Jealous Guy" und dem Hadern "Let’s Stick Together" alle Dämme brachen.

Fazit Trotz leichter Sound-Probleme lieferte Bryan Ferry eine exzellente Linz-Show ab.

Konzert: Bryan Ferry, Brucknerhaus Linz, 9. Juni

mehr aus Kultur

Kommt nach dem Mystical jetzt das Weiße Rössl auf die Seebühne?

Kohlrabenschwarz, aber bildschön: Zeichnungen, die ins Herz unserer finsteren Zeiten führen

Die musikalischen Überflieger der Zukunft schon jetzt im Brucknerhaus

Wenn Klimaschutz die Zukunft aufs Spiel setzen kann

Autor
Lukas Luger
Redakteur Kultur
Lukas Luger
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 11.06.2019 12:32

Ooohjeee, da habe ich aber was verpasst!

Nachdem seine letzten Veröffentlichungen so mehr Richtung 20iger Jahre Jazz, mit Orchester, waren, habe ich mir das Konzert verkniffen.

Leider, wie ich lesen muß.

Kein Jazz und mit Chris Spedding. Naja, Pech.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen