Die verdiente Erfrischung für den Jedermann um Mitternacht
Premierenfeier im Stieglkeller und wer sich sonst noch bei der Premiere auf dem Domplatz sehen ließ.
Im vergangenen Jahr war Jedermann Tobias Moretti noch mit seinem Motorrad zur Premierenfeier im Salzburger Stieglkeller gebrettert. Heuer kam er mit dem E-Bike – und mag sein, dass seine rechte Hand, mit der er zum Bieranstich auf das Fass hämmerte, auch deshalb ruhiger blieb. Unter Mithilfe seine Bruders, guten Gesellen und Teufels Gregor Bloéb sowie angefeuert von Buhlschaft Valery Tscheplanowa schlug er das Bier um Punkt Mitternacht an. Diese Erfrischung habe er sich mehr als verdient, sagte der seit 11. Juli 60-jährige Moretti und hob den Krug zum "Prost" in die Höhe. Gestern stand bereits die zweite Vorstellung von bis 28. August insgesamt 14 Abenden auf dem Programm.
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Zur Premiere war Bloébs Ehefrau Nina Proll eingehängt bei Autor und Regisseur David Schalko erschienen. Schriftstellerin Hera Lind besuchte den Domplatz mit ihrer Tochter Fritzi.
Der aus Kitzbühel stammende Linzer Musiktheater-Star und Bariton Martin Achrainer schlich in einer Lederhose auf seinen Platz, ohne das Blitzlichtgewitter der Fotografen zu suchen.
Gleich nach der Vorstellung bemühte sich Peter Lohmeyer, sich auf seinem Fahrrad klingelnd einen Weg durch die 2100 Besucher zu bahnen, die vom Domplatz kommend noch vor dem großen Gewitter ins Trockene wollten. Es öffnete sich eine Schneise in dem Menschengewirr, und als er hindurchfuhr, hob erneut Applaus für Lohmeyers Darstellung als Tod an. Lohmeyer dankte sichtlich berührt und verschwand in der Dunkelheit.
Der Linzer Designer und Modeschöpfer Gottfried Birklbauer begleitete zwei Frauen, die seine Kreationen trugen, höchstpersönlich auf den Domplatz: Elisabeth Slupetzky (zusammen mit ihrem Mann Andreas leitet sie das Unternehmen "Red Team") und Michaela Nimmervoll, Geschäftsführerin der Linzer Jawo-Immobilien. Hingerissen war Birklbauer von Buhlschaft Tscheplanowa: "Wunderschön gestylt und so glaubwürdig in ihrer Rolle."