Dramatikerpreis Mülheim erneut für Thomas Köck
Zum zweiten Mal in Folge ist der oberösterreichische Autor Thomas Köck mit dem Dramatiker-Preis bei den 44. Mülheimer Theatertagen in Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden.
Mehr als zwei Stunden diskutierten fünf Experten öffentlich darüber, wer die deutschsprachige Theaterlandschaft in den vergangenen Jahren am meisten beeindruckt habe. Köcks Stück "atlas" in der Inszenierung des Schauspiels Leipzig kristallisierte sich dabei rasch als Favorit heraus und erhielt anschließend den mit 15.000 Euro dotierten Preis.
2018 hatte der 1986 in Wolfern bei Steyr geborene Köck für sein Stück "paradies spielen (abendland. ein abgesang)", den dritten Teil seiner "Klimatrilogie", den Preis bereits gewonnen. Köck wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem Dramatikpreis der österreichischen Theaterallianz oder dem Kleist-Förderpreis. 2015 hatte Köck das vom Linzer Landestheater vergebene Thomas-Bernhard-Stipendium für junge Dramatiker erhalten. Am Landestheater wurde dann 2016 sein Stück "Paradies Hungern" inszeniert, der zweite Teil seiner "Klimatrilogie".
Jury lobte Köcks Erzählung
Köck setzte sich in Mülheim unter anderem gegen Elfriede Jelinek mit "Schnee Weiß (Die Erfindung der alten Leier)" und Enis Maci mit "Mitwisser" durch. Die Jury lobte die von Köck "kunstvoll verwobenen Handlungs- und Zeitfäden". Bei der "posttraumatischen Erzählung handelt es sich um eine Geschichte, die man nicht vergisst", urteilte das Gremium. Ohne moralischen Zeigefinger werde das Thema Migration angesprochen.
Der Mülheimer Dramatikerpreis gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen für Theaterautoren. Er wird seit dem Jahr 1976 jährlich verliehen.