"Ein großes Geschenk für mich"
Theresa Palfi vom Linzer Landestheater ist für den Nestroy-Preis nominiert.
Für ihre umjubelte Darstellung der Elizabeth in Friedrich Schillers Drama "Maria Stuart" am Linzer Landestheater ist Theresa Palfi für den österreichischen Theaterpreis "Nestroy" als beste Schauspielerin nominiert. Das gab gestern die Jury bekannt. Ebenfalls Chancen haben Burgtheater-Star Caroline Peters (für "Schwarzwasser" von Elfriede Jelinek) und Tänzerin Beatrice Cordua (für "TANZ" von Florentina Holzinger).
"Diese Nominierung ist ein großes Geschenk für mich", sagt Palfi, die in Potsdam und Regensburg aufwuchs und in Salzburg Schauspiel studierte. Als Schauspielerin sei man ständig beschäftigt, sich selbst zu hinterfragen und an sich selbst zu zweifeln. "Die Nominierung einer unabhängigen Jury bedeutet mir sehr viel, weil nicht auf Sympathien, sondern auf die Leistung geschaut wurde." Die 33-Jährige ist seit 2016/17 Ensemblemitglied am Landestheater. Sie werbe "mit erschütternder Ernsthaftigkeit für die Anliegen ihrer Figuren", heißt es in der Jurybegründung. Gerade die Arbeit an "Maria Stuart" war Palfi wichtig: "Elizabeth ist eine der wenigen Frauenfiguren in der Weltdramatik, die in einer Machtposition und nicht in einer Opferrolle ist. Ihre Themen betreffen die Menschen auch heute noch."
Die Nestroy-Preise werden heuer in einer TV-Sendung am 4. Oktober (21.25 Uhr, ORF III) vergeben. Zwei sind bereits fix: Elfriede Jelinek erhält für "Schwarzwasser" den Autorenpreis, Theatermacher Christoph Marthaler jenen für das Lebenswerk. Als beste männliche Schauspieler sind Florian Köhler (Schauspielhaus Graz), Johannes Krisch (Theater in der Josefstadt) und Franz Pätzold (Burgtheater) nominiert. Als beste Regisseure haben Florentina Holzinger ("TANZ", Premiere im Tanzquartier), Viktor Bodó (Volkstheater) und Amélie Niermeyer (Theater in der Josefstadt) Nestroy-Chancen. (hes)
Theresa Palfi ist im Herbst in "Gefährliche Liebschaften" (ab 25. 9.) und "Liliom" (ab 16. 10.) im Linzer Landestheater zu sehen.
Sehr erfreulich und hochverdient ist diese Auszeichnung sowohl für Teresa Palfi als auch für das Linzer Schauspielhaus generell, das ein großartiges Ensemble zu bieten hat.
Darüber hinaus sollte auch die Nominierung der Traunerin Isabella Knöll in der Schauspielnachwuchssparte hervorgehoben werden. Knöll begann ihre bis dato steile Karriere vor wenigen Jahren als Regieassistentin in den Linzer Kammerspielen.