Glücksmomente bei der Matinee im Brucknerhaus
Am Sonntag war Michi Gaigg mit ihrem L’Orfeo Barockorchester bei der Brucknerhaus-Matinee zu Gast und begeisterte ihr Publikum mit packenden und intelligent gestalteten Interpretationen, die stilsicher den Umgang mit den Noten pflegen und emotional Glücksmomente auslösen.
Diesmal ein Programm mit Musik der Wiener Klassik; zwar nicht zwingend kombiniert, dafür aber fabelhaft musiziert.
Den Rahmen bildeten zwei B-Dur-Symphonien, einerseits das aus dem Jahr 1779 stammende Werk des nach neuen Ufern strebenden Wolfgang Amadeus Mozart (KV 319) sowie die V. Symphonie des damals erst 19-jährigen Franz Schubert. Beides geniale Werke, die mit der sparsamen Klanglichkeit fulminant umzugehen verstehen und trotz der scheinbaren Leichtigkeit höchst intensive Werke darstellen, die auch dementsprechend genial umgesetzt wurden.
Technik und Emotionalität
Dazwischen führte die deutsche Barockgeigerin Midori Seiler das Ensemble durch Mozarts G-Dur-Konzert (KV 216), das in seiner Spielfreude durchaus gelang, aber gelegentlich feines und sauber intoniertes Phrasieren etwas vermissen ließ. Beim Adagio aus Haydns 2. Violinkonzert als Zugabe stellte sich das Ineinandergreifen von Technik und Emotionalität dafür umso bezwingender ein. Warum man von Beethovens zwölf Contretänzen nur acht spielte, ist nicht ganz nachvollziehbar, denn die fehlenden vier Minuten wären sich leicht ausgegangen. Dennoch waren die Kleinodien idealer Vorspann für Schuberts V. Symphonie. (wruss)
Fazit: Ein großartig musiziertes Konzert, das die Vorzüge von L’Orfeo bestens herausstellte
Brucknerhaus: L’Orfeo Barockorchester unter Michi Gaigg und Midori Seiler (Violine), 16. Februar