Kerschbaum: "Die Kultur ist natürlich solidarisch"
Es sei keine Frage, dass der erneute Lockdown ab Montag "alles andere als erfreulich ist, aber wir müssen uns und unsere Mitmenschen vor weiteren Infektionen schützen", sagt Brucknerhaus-Direktor Dietmar Kerschbaum im Gespräch mit den OÖN.
"Insofern ist die Kultur natürlich solidarisch und wir unterstützen die Einschätzung der medizinischen Experten. Die Maßnahme war zu erwarten, es ist jetzt sinnlos, nach Schuldigen für die aktuelle Situation zu suchen. Jetzt müssen wir aus diesem Schlamassel schnellstmöglich herauskommen." Kerschbaum hofft darauf, dass nach diesem Herunterfahren zumindest ein gemeinsames kulturelles Weihnachten und Silvester möglich sein werde.
Unbürokratische Hilfe
Die Kulturplattform Oberösterreich (Kupf) fordert ihrerseits die Fortsetzung bzw. Wiedereinrichtung der Hilfstöpfe. Kupf-Geschäftsführer Thomas Diesenreiter: "Seit Monaten fordern wir vom Kultur- und Finanzministerium die Verlängerung der ausgelaufenen Hilfen. Seit Monaten werden unsere Hilferufe ignoriert. Jetzt, da ein Lockdown fix ist, muss die Zeit des Kopf-in-die-Erde-Steckens vorbei sein." Diesenreiter berechnet den Schaden für die Kulturszene Oberösterreichs pro Lockdown-Monat auf ein bis zwei Millionen Euro. Unerlässlich seien daher die Fortführung des NPO-Fonds für gemeinnützige Kulturträger, außerdem die Verlängerung der Überbrückungsfinanzierung für Künstler und die Ausweitung der Kurzarbeit auf Kulturbetriebe (auch für geringfügig Beschäftigte). Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) zu den OÖN: "Kulturschaffende, die von den Auswirkungen der Coronakrise betroffen sind, werden wir – zusätzlich zu den bestehenden Hilfen des Bundes – unbürokratisch und unkompliziert unterstützen." (pg)