Russischer Regisseur darf wegen Bewährungsstrafe nicht nach Cannes
MOSKAU. Der russische Starregisseur Kirill Serebrennikow, dessen Film im Wettbewerb um die Goldene Palme läuft, darf nicht am Filmfestival von Cannes teilnehmen.
Bis zum Ende seiner Bewährungsstrafe gelte für Serebrennikow ein Ausreiseverbot, sagte sein Anwalt Dmitri Charitonow am Montag der Nachrichtenagentur AFP.
Verfahren wird als politisch motiviert kritisiert
Der 51-jährige Regisseur war im vergangenen Juni in einem Aufsehen erregenden Prozess in Russland wegen angeblicher Unterschlagung öffentlicher Gelder zu drei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Verfahren wurde im In- und Ausland als politisch motiviert kritisiert, Serebrennikow weist die Vorwürfe zurück.
Serebrennikow war im August 2017 unter dem Vorwurf festgenommen worden, zusammen mit Komplizen zwischen 2011 und 2014 umgerechnet rund 1,8 Millionen Euro veruntreut zu haben. Bis April 2019 stand er unter Hausarrest. Deshalb konnte er bereits 2018 nicht zur Premiere seines damaligen Films "Leto" nach Cannes reisen.
Im neuesten Film "Petrov's Flu" geht es um eine grippegeplagte Familie im Ural, der merkwürdige Dinge widerfahren. Nach Angaben von Sony Pictures soll der Film am 9. September in die russischen Kinos kommen.