US-Verlag lässt Woody Allens Memoiren fallen
Nach intensiven Beratungen habe man beschlossen, die Autobiografie des vierfachen Oscar-Gewinners Woody Allen (84) nicht wie geplant am 7. April zu veröffentlichen, teilte der Verlag Hachette Samstagnacht mit.
Ausschlaggebend dafür, dass "Apropos of Nothing" zurückgehalten wird, sind jahrzehntelange Missbrauchsvorwürfe gegenüber dem Regisseur.
Adoptivsohn maßgeblich
Am Rückzieher des Verlags war Allens Adoptivsohn Ronan Farrow maßgeblich beteiligt. Der 32-Jährige, der nach eigenen Angaben in den 90er-Jahren als Siebenjähriger von Allen missbraucht worden sein soll, sagte öffentlich, dass er nicht mehr mit dem Verlag zusammenarbeite, wenn der Allens Autobiografie bringe. Bereits am Donnerstag hatten knapp hundert Angestellte von Grand Central Publishing, das zu Hachette gehört und das Buch publizieren wollte, gegen die Veröffentlichung demonstriert. Die Verlagsgruppe hatte Farrows Bestseller "Catch and Kill" publiziert, der auf Recherchen zum Missbrauchsfall des inzwischen verurteilten Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein basiert.
Aufgrund der MeToo-Bewegung wurde Allen auch erneut mit Missbrauchsvorwürfen von Adoptivtochter Dylan Farrow (34) konfrontiert. Die Vorwürfe der leiblichen Kinder der Schauspielerin Mia Farrow und früheren Partnerin Allens waren in den 90ern in getrennten Verfahren untersucht worden. Allen wurde nie angeklagt.
Ziemlich deppert von dem Verlag.
Erst schließt man den Vertrag ab, dann produziert man das Buch, und knapp vor dem Veröffentlichungstermin wird die Sache abgesagt. Das könnte teuer werden.