Corona: Stillende, geimpfte Mütter schützen ihre Babys
Israelische Studie zu Antikörpern in der Muttermilch, die auf einen schützenden Effekt hinweisen
Mütter, die ihre Kinder stillen und gegen Covid-19 geimpft worden sind, dürften ihre Säuglinge via Muttermilch vor SARS-CoV-2-Infektionen schützen. Das ist das Ergebnis einer neuen israelischen Studie, die jetzt im Journal der American Medical Association (JAMA) erschienen ist.
An sich gibt es für viele Impfungen – wie auch für überstandene Infektionen – den Nachweis, dass von Müttern gebildete Antikörper in die Muttermilch übergehen. Das macht das Stillen so wertvoll für Neugeborene. Für SARS-CoV-2 bzw. Covid-19-Impfungen gab es dazu bisher keine Daten. Israelische Wissenschafter vom Pneumologie-Institut des Shamir Medical Center in Zerifin nützten die international sehr früh begonnene Impfkampagne in dem Land mit dem Pfizer-BioNTech-Impfstoff aus. Dementsprechend erhielten in Israel junge Mütter, die im Gesundheitswesen tätig waren und stillten, die zwei Teilimpfungen im Abstand von 21 Tagen – genauso wie andere Personen auch. Insgesamt wurden 84 Stillende in die Studie aufgenommen.
Muttermilchproben wurden vorher, nach der ersten und nach der zweiten Teilimpfung genommen und analysiert. Das mittlere Alter der Frauen betrug 34 Jahre. Zum Zeitpunkt der Verabreichung der ersten Vakzine-Dosis waren die Kinder rund zehn Wochen alt.
Das wichtigste Ergebnis: "Antikörper, die man in der Muttermilch dieser Frauen fand, zeigten eine starke virusneutralisierende Wirkung. Das deutet auf einen möglichen schützenden Effekt gegen eine Infektion von gestillten Babys hin."