Faszienrollen mit Vorsicht verwenden
Faszienrollen oder auch Foam-Rollen oder Massagerollen haben einen Siegeszug angetreten und werden von einer breiten Masse der Bevölkerung genutzt. Doch welche Belastungen auf die Körperstrukturen treten dabei auf und welche Effekte gibt es eigentlich?
Christian Baumgart von der Bergischen Universität Wuppertal und seine Kollegen gingen diesen Fragen in einer Studie nach. Die Ergebnisse stellten sie auf dem Kongress der Orthopädisch-Traumatologischen Gesellschaft für Sportmedizin in Salzburg vor. Erstes Fazit: Es gibt viel Hype um die Rollen, jedoch wenig wissenschaftliche Evidenz.
In einer Studie nutzten Studenten unter fachkundiger Anleitung die Massagerollen je zweimal eine Minute pro Muskelgruppe an den Beinen. Danach wurde zum einen die vertikale Sprunghöhe gemessen: Es tat sich nichts. Zusätzlich wurde mit einem Taststift die Spannung der Muskulatur gemessen – auch hier gab es nur geringe Veränderungen. Zum Vergleich: Nach einer zehnminütigen Belastung auf dem Fahrradergometer sprangen die Studierenden höher.
Schäden befürchtet
Auch mit Effekten solcher Rollen auf das Bindegewebe sind die Wissenschaftler vorsichtig. Baumgart: "Faszien sind sehr dünn, und die Wirkung einer reinen Kompression ist fraglich. Im Gegenteil: Langfristige Folgen und gesundheitliche Risiken könnten mitunter größer sein, wenn das intensive Rollen zum Beispiel Schäden an den Venenklappen verursacht."