Gehirngesundheit: Adipöse Männer haben ein hohes Demenzrisiko
Übergewicht gilt als hoher Risikofaktor für die Gehirngesundheit. Männer sind stärker von den Auswirkungen betroffen als Frauen, zeigt eine aktuelle Studie.
Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie starkes Übergewicht, Typ-2-Diabetes und hoher Blutdruck erhöhen auch das Demenzrisiko. Männer sind stärker von den Auswirkungen auf die Gehirngesundheit betroffen als Frauen, zeigt eine aktuelle Studie. Der Abbau von Nervenzellen beginnt zehn Jahre früher als bei Frauen mit ähnlichen Vorerkrankungen.
Während Frauen zwischen 65 und 74 Jahren am anfälligsten sind, verschlechtert sich die Gehirngesundheit bei Männern bereits ab dem 55. Lebensjahr – und dieses Risiko hält bis zum Alter von 74 Jahren an, berichten die Autoren im "Journal of Neurology Neurosurgery & Psychiatry" – und zwar unabhängig davon, ob jemand Träger des Hochrisikogens APOE4 ist oder nicht.
"Das unterstreicht, wie wichtig es ist, kardiovaskuläre Risikofaktoren bereits vor dem 55. Lebensjahr zu bekämpfen, um Neurodegeneration und Alzheimer vorzubeugen." Insbesondere bei Männern müsse schon früh – zumindest eine Dekade früher als bei Frauen – damit begonnen werden. "Außerdem hat es den Vorteil, dass dadurch auch andere kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt und Schlaganfall verhindert werden können, die ebenfalls schwerwiegende Folgen haben."
Blutdrucksenker gegen Demenz
Die Forscher schlagen vor, Wirkstoffe gegen Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes auch zur Behandlung von Alzheimer-Demenz zu nutzen. Andere Medikamente wie etwa Blutdrucksenker hätten sich in Studien ebenfalls als vielversprechend erwiesen.