Herzklappe: Fast immer mit Knopflochchirurgie
Mehr als 90 Prozent der Eingriffe minimalinvasiv
Mehr als 90 Prozent der Herzklappenoperationen werden mittlerweile schon minimalinvasiv durchgeführt – also ohne eine vollständige Öffnung des Brustkorbes, sagt Ludwig Müller, stellvertretender Direktor der Innsbrucker Herzchirurgie. Der Ersatz der Aorten-Klappe, auch TAVI genannt, werde indes bereits nach Möglichkeit bei fast allen über 80-Jährigen angewandt.
Die Vorteile eines minimalinvasiven Eingriffes, der sowohl bei Aorten- als auch bei Mitralklappen zum Einsatz komme und oft nur einen kleinen Schnitt bedeutet, seien in den meisten Fällen unter anderem eine kürzere Aufenthaltszeit auf der Intensivstation, ein geringerer Blutverlust sowie eine stärkere und schnellere Mobilisierung des Patienten. "Aber trotz Minimalinvasion handelt es sich um keinen minimalen Eingriff. Es ist trotzdem eine normale Herzklappenoperation", stellte Müller klar.
Bis Ende der 1990er-Jahre sei die vollständige Brustkorböffnung noch der Standardzugang in der Herzchirurgie gewesen. Im Jahr 2018 wurden allein in Innsbruck hingegen bereits 110 Mitralklappen und 120 Aortenklappen minimalinvasiv ersetzt. Generell seien die Fortschritte in der Herzchirurgie immens, die Entwicklung teilweise atemberaubend, so Müller.