Knochen bald mit dem 3D-Drucker herstellbar
An einem neuen Christian-Doppler-Labor an der Technischen Universität (TU) Wien wollen Wissenschafter gemeinsam mit Unternehmen erforschen, wie man mit Hilfe von 3D-Druckern Knochen herstellen kann.
Diese sollen als individuell angepasste Knochenimplantate etwa nach Unfällen eingesetzt werden. Im Fokus der Arbeit des am Dienstag eröffneten Labors steht dabei die Suche nach geeigneten Materialien.
Perfekter künstlicher Knochen
Ziel der Wissenschafter ist es, beschädigte Knochenstücke mittels moderner bildgebender Verfahren präzise zu vermessen und am 3D-Drucker ein Knochengerüst in exakt der ursprünglichen Form zu erzeugen. Bei einer Operation kann dieses Stück mit dem natürlichen Knochen verklebt, anschließend von körpereigenen Zellen besiedelt und zum normalen Knochen umgebaut werden.
Aus materialwissenschaftlicher Sicht ist das eine große Herausforderung, betonen die Wissenschafter. Das künstlich hergestellte Knochengerüst müsse eine poröse Struktur haben, damit knochenaufbauende Körperzellen eindringen können und der Stofftransport funktioniert, es müsse fest, aber nicht zu spröde sein, damit es nicht sofort bricht, und Partikel aus Kalziumphosphat enthalten, die in Knochenmaterial umgewandelt werden. Schließlich muss das Gerüstmaterial vom Körper in überschaubarer Zeit abgebaut werden können, gleichzeitig aber auch 3D-Druck-tauglich sein.