Neue Behandlung bei entzündlichen Hautkrankheiten
Entzündliche Hauterkrankungen sind fast ausschließlich durch immunologische Fehlsteuerungen bedingt.
Das Verständnis dieser Prozesse hat einen enormen Aufschwung gefunden. "Wir kommen weg von einer ,Sensenmedizin‘ immer mehr zu zielgerichteten Therapien", sagte der Wiener Immundermatologe Georg Stingl bei einem Symposium in Wien. Bei Krankheiten wie Neurodermitis, Psoriasis, Asthma oder allergischer Rhinitis spielen zum Teil unterschiedliche, zum Teil gleiche Subtypen des Immunsystems eine entscheidende Rolle.
Bei Weitem nicht immer ist deren Funktion aber klar. "Man hat zum Beispiel die Langerhans-Zellen lange für ,Bad Guys‘ gehalten, welche die Sensibilisierung für allergische Reaktionen hervorrufen. Mittlerweile stellte sich heraus, dass diese Zellen eher dazu da sind, überschießende Immunreaktionen unter Kontrolle zu bringen", sagte Thomas Bieber von der Universität Bonn. Dabei sind diese Immunzellen extrem anpassungsfähig. Ob sie zu "Bösewichten" oder "Helfern" werden, hängt vor allem von ihrer Umwelt ab.
Auch bei anderen Immunzellen, den T-Zellen, haben einzelne Subtypen unterschiedliche Funktionen, wie Rachael Clark von der Harvard Medical School darstellte. Bei Krankheiten wie Psoriasis, Asthma, Morbus Crohn oder Multipler Sklerose könnte die Beseitigung der krank machenden T-Zell-Subtypen eine vielversprechende Behandlungsstrategie sein. Rachael Clark und ihr Team arbeiten an einer Immun-Phototherapie.