Schlafstörungen: Welche Medizin hilft?
Mein Freund konnte lange nicht gut schlafen und war häufig energielos. Durch TCM geht es ihm viel besser. Schlaftabletten haben wenig gebracht, was sagen Sie als Schulmediziner?
Die traditionelle chinesische Medizin ist über 5000 Jahre alt und entspringt einer völlig anderen Kultur als unsere westliche Medizin. Seit vielen Jahren arbeite ich selbst mit einem TCM-Mediziner aus China zusammen. Viele Leiden, die wir schulmedizinisch nur schwer behandeln können, dazu gehören auch die Schlafstörungen, sind alternativen Behandlungsmethoden zugänglicher. Ich wundere mich also nicht über Ihre Erfahrung.
Während wir aufgrund wissenschaftlicher Forschung meist biochemisch – etwa mit Tranquilizern – kurieren, beruht die TCM auf Erfahrungswerten. Es wird versucht, durch Stimulation verschiedener Punkte auf den sogenannten Meridianen die Balance wiederherzustellen und ein Gleichgewicht der gegensätzlichen Pole Yin und Yan zu erzielen. Das kann man sich vorstellen wie das Durchputzen verstopfter Leitungsrohre, damit die notwendige Lebensenergie – Qi – wieder fließen kann. Die Ausbildung der TCM-Mediziner ist so aufwendig, dass man sie mit westlichen Maßstäben vergleichen kann.
Da bei der Akupunktur nur körpereigene Mechanismen stimuliert werden, sind Nebenwirkungen, wie bei Schlaftabletten, ausgeschlossen. Zusätzlich gegebene Mixturen sind allerdings mit großer Vorsicht zu betrachten. Ebenso warne ich vor der allzu sorglosen Einnahme von Schlafmitteln aus unserer Medizin, besonders vor langfristiger Verwendung. Sie sollten unbedingt mit Ihrem Hausarzt Rücksprache halten.
Schlafstörungen sind heute ein weitverbreitetes Problem und Basis vieler schwerwiegender Folgeerkrankungen. Auch die westliche Medizin hat bei diesem Thema viel dazugelernt, und wir haben viele Ärzte, die bei Schlafproblemen hervorragend helfen können.
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