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Weltweiter Mangel: Rezeptstopp von Diabetes-Mitteln fürs Abnehmen gefordert

Von nachrichten.at/apa, 22. August 2023, 13:52 Uhr
Prädiabetes – die stille Vorstufe zur Zuckerkrankheit
(Symbolbild) Bild: www.colourbox.com

WIEN. Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) hat am Dienstag einen Verschreibungsstopp von Diabetes-Medikamenten wie Ozempic für Abnehm-Therapien gefordert.

Aktuell erhalten auch Patientinnen und Patienten ohne Zuckerkrankheit, die ihr Gewicht reduzieren wollen, Rezepte für solche Mittel. Das hat die Nachfrage massiv steigen lassen. Derzeit herrsche eine weltweite Verknappung dieser Arzneien aus der Gruppe der GLP-1-Rezeptoragonisten, hieß es in einer ÖDG-Aussendung.

"Alle Ärzte und Ärztinnen werden von der ÖDG aufgerufen, in dieser Mangelsituation vorübergehend keine Verschreibungen dieser Substanzen zur Gewichtsreduktion bei Menschen ohne Diabetes vorzunehmen, da in Österreich derzeit keine gleichwertigen Therapiealternativen für Menschen mit Diabetes verfügbar sind", betonte die ÖDG. Von jeglicher nicht indikationskonformen Verschreibung der Medikamente sei Abstand zu nehmen.

Therapieabbruch ungünstige Folgen

Priorität habe in dieser Situation die Gewährleistung der Versorgung mit GLP-1-RA-Präparaten bei jenen Patientinnen und Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2, die sich bereits in Therapie befänden. "Ein akuter, ärztlich nicht geplanter Therapieabbruch einer laufenden GLP-1-RA-Therapie kann für Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 ungünstige gesundheitliche Folgen haben", wurde ÖDG-Präsident Primar Martin Clodi und Vorstand der Abteilung für Innere Medizin bei den Barmherzigen Brüdern in Linz zitiert.

Patienten und Patientinnen wurden aufgerufen, rechtzeitig mit ihren behandelnden Diabetes-Teams Kontakt aufnehmen. Da die Medikamente dieser Wirkklasse äußerst effektiv sind, sei davon auszugehen, dass es nach dem Absetzen des Medikamentes aufgrund fehlender Verfügbarkeit zu einem Anstieg der Blutzuckerwerte kommt. Die ÖDG rechnet mit einer Verbesserung der Versorgungssituation im Laufe des ersten Halbjahres 2024.

Vom vorübergehenden Versorgungsengpass sind folgende in Österreich verfügbare Diabetes-Präparate betroffen: Victoza (Novo Nordisk, Wirkstoff Liraglutide), Ozempic (Novo Nordisk, Substanz Semaglutide) sowie Trulicity (Eli Lilly, Substanz Dulaglutide).

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5  Kommentare
5  Kommentare
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mandimandi1 (548 Kommentare)
am 22.08.2023 21:55

Ozempic - Apothekenabgabepreis ohne Rezept: € 145,00.
Eine Goldgrube für die Apotheker.....
Und das ist scheinbar nur die Wochenration.
Es gehört verboten, daß Versicherte ohne Diabetes diese Mittel auf Rezept erhalten.
Adipositas lässt sich anders behandeln. Mal schauen was im Einkaufswagen liegt... Und Bewegung schadet garantiert nicht...

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Xeisler (373 Kommentare)
am 22.08.2023 15:25

Was soll der Schwachsinn nun schon wieder: Diabetesmedikamente für Diabetiker!
Leider wissen die anderen nicht wie es sich mit Diabetes lebt und profitieren wieder einmal vom Leid anderer. Abnehmen mit Sport, FdH und Disziplin, auch wenn es Verzicht bedeutet. Und was Verzicht wirklich bedeutet kann man bei Diabetikern ganz gut erfragen, da legt man, so man nicht aufpasst, auch ganz ohne Genuss an Gewicht zu.

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jack_candy (8.903 Kommentare)
am 22.08.2023 14:34

Ich würde auch lieber abnehmen, ohne etwas dafür tun zu müssen (Sport, Diät, ...).

Aber wenn Leute, die zu faul sind, etwas fürs Abnehmen zu tun, den Leuten, die das Medikament für ihre Diabetes-Behandlung brauchen, das Medikament wegnehmen, muss gehandelt werden.

Medizinische Notwendigkeit muss immer Vorrang gegenüber Bequemlichkeit haben.

Es darf auch nicht sein, dass das Medikament für die, die es brauchen, teuer oder unerschwinglich wird.

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detti (1.995 Kommentare)
am 22.08.2023 16:34

@ candy: falls Sie es noch nicht gejackt haben, die Arzneispezialitäten auf Rezept kosten maximal die aktuelle Gebühr von 6,85 Selbstbehalt oder eben nix für Gebührenbefreite. Wenn ein Medikament 10000 Euro kostet zahlt ein 96jähriger, ultrareicher Großindustrieller auch nur 6,85 egal ob er das Klumpat überhaupt nimmt oder ob es überhaupt was bringt für ihn. Lifestyle Medikamente gibt's nicht auf Kasse, es sei denn ein Diabetiker versorgt zu Unrecht jemanden mit.

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jack_candy (8.903 Kommentare)
am 22.08.2023 19:30

Möglicherweise hab ich mich etwas ungenau ausgedrückt: Es darf nicht sein, dass die Hersteller wegen der großen Nachfrage auf einmal Mondpreise verlangen, die dann von den Kassen - also von (fast) allen - bezahlt werden müssen.

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