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Wenn plötzlich die Sprache aussetzt

Von Dr. Johannes Neuhofer, 14. November 2020, 00:04 Uhr
Wenn plötzlich die Sprache aussetzt
Bild: colourbox.de

„Immer häufiger fallen mir völlig übliche Wörter lange nicht ein, und wenn ich sie dann aussprechen möchte, versagt die Stimme. Kann das mit meinem hohen Blutdruck zusammenhängen?

Gesundheit scheint uns so selbstverständlich, wie dass die Lampe leuchtet, wenn wir den Schalter drücken. Erst wenn sich bis dahin normale Abläufe ändern, schrillen plötzlich unsere Alarmglocken. Wir werden uns bewusst, dass nicht alles selbstverständlich ist, was über viele Jahre ganz normal zu sein scheint.

Wenn plötzlich die Sprache aussetzt und ganz normale Wörter und bekannte Namen nicht auftauchen, muss man sich fragen, woher das kommen mag. Vielleicht haben wir am Vortag etwas zu tief ins Glas geschaut oder die Arbeit hat uns zu sehr belastet. Wortfindungsstörungen und kurzzeitiges Versagen der Sprache bei einem Patienten mit hohem Blutdruck lassen aber den Arzt sofort auch an eine Durchblutungsstörung mit lokalem Sauerstoffmangel denken. Denn das ist eine bekannte Schwachstelle im Gehirn. Wir nennen das eine TIA (transitorisch ischämische Attacke) – im Volksmund ein "kleines Schlagerl", wie es auch der Neurologe Primar Christian Lampl von den Barmherzigen Brüdern salopp ausdrückt. Auch wenn dieser Spuk bald wieder vorbeigeht, ist dennoch Feuer am Dach. Denn diese vorerst nur kurzfristige neurologische Schwäche könnte auch ein Vorbote für einen schwereren Schlaganfall sein, gewissermaßen ein Schuss vor den Bug.

Gerade wenn wir an hohen Blutdruck oder an Diabetes mellitus leiden und älter werden, ist dieses Risiko auch erhöht. Neuere Studien über SARS-CoV-2 haben gezeigt, dass auch durch das neue Virus kleinste Gefäßwandschäden mit Thromboseneigung solche TIA provozieren können und somit auch das Schlaganfallrisiko erhöhen.

Da gerade unsere Nervenzellen rasch absterben, wenn sie nicht rechtzeitig und ausreichend Sauerstoff bekommen, ist frühes Handeln von höchster Dringlichkeit. Wenden Sie sich also an Ihren Hausarzt, er wird Sie möglicherweise zur neurologischen Abklärung weiterleiten. Zeit spielt hier eine bedeutsame Rolle, um eine irreversible Schädigung zu vermeiden und Ihr Gehirn noch lange gesund zu erhalten.

Haben Sie Fragen zum Thema Gesundheit?

Schreiben Sie OÖN-Doktor Johannes Neuhofer (Dermatologe), der diese Kolumne mit einem Ärzteteam betreut: Clemens Steinwender (Kardiologe), Reinhold Függer (Chirurg), Rainer Schöfl (Gastroenterologe), Josef Hochreiter (Orthopäde), Werner Schöny (Psychiater).

E-Mail: doktor@nachrichten.at

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