Biogärtner lädt ins Paradies ein
Reise auf die Schmetterlingsinsel Guadeloupe: Ein Stück Europa in der Karibik entdecken
Die Insel in Form eines Schmetterlings bietet durch unterschiedliche Bodenverhältnisse alles, was man sich von der Karibik erträumt: Sandstrände und Felsklippen, Regenwald und dichte Mangrovenwälder. Das alles in einem französischen Überseedepartement und damit als Teil der EU in einem Stück Heimat: Schon bei der Ankunft auf Guadeloupe ist das vertraute Piepsen des Handys ein Zeichen – wir sind in einem europäischen Heimatnetz.
Sieht man dann auf die Preisschilder, ist klar: Euro ist hier die Währung. So bietet eine Reise auf diese Karibikinsel zwar ein Stück Paradies in der Ferne, aber dennoch viel Gewohntes – von der Infrastruktur bis hin zur ärztlichen Versorgung.
Kristallklares Wasser
Die Reise vom 1. bis zum 9. Dezember 2021 lässt Garten- und Kulturfreude aufkommen. Spaziergänge zu gewaltigen Wasserfällen, Schwimmen im kristallklaren und beinahe badewannenwarmen Meer oder Entdeckungsreisen durch private Gärten machen das aus, was man sich unter einem Traumurlaub vorstellt. Apropos Privatgärten: Gleich am ersten Tag besuchen wir einen pensionierten Arzt und seine Frau, die einen riesigen Garten angelegt haben und seit Jahrzehnten Palmen sammeln – alle aus Samen gezogen, aber mittlerweile haushoch und mächtig. Darunter die Talipot-Palme, die nach 60 bis 70 Jahren zu blühen beginnt und dann abstirbt. "Bald könnte es so weit sein" verrät der Gynäkologe, der bei weit mehr als 10.000 Geburten dabei war und für den nun seine Palmen die "Kinder" sind. Oder die Kräuterexpertin, die nach alten Rezepten aus den Pflanzen des Regenwaldes Heilendes und Stärkendes kreiert. Oder die Rumfabrik, wo nach den alten karibischen Rezepten das wohl typischste aller Karibikgetränke erzeugt wird.
Eindrucksvoll sind auch die großen botanischen Gärten, die viele der Pflanzen zeigen, die bei uns im Wohnzimmer als Zimmerpflanzen stehen. Freilich zehn, fünfzehn Meter hoch. Dazu die Blüten der Orchideen, und natürlich darf eine karibische Frucht nicht fehlen: die Banane. Sie wird zwar noch nicht ganz biologisch produziert, gehört aber weltweit zu den am "gesündesten" gewachsenen Früchten. Hautnah erleben können wir das Treiben auf den Kräuter- und Gewürzmärkten.
Nicht ausgeklammert wird ein ganz dunkles Kapitel der Geschichte: der Sklavenhandel. Ein eindrucksvolles Museum über das Schicksal dieser Menschen steht auch auf dem Programm.
Die Reise im Detail
1. - 9. Dezember 2021 von Wien über Paris mit Air France nach Pointe-á-Pitre. Aufenthalt im 4-Sterne-Strandhotel Créole Beach. Auf der Insel gibt es eine lokale Reiseleitung, alle Eintritte und Führungen sowie Mittagessen, Verkostungen und die Halbpension sind inkludiert. Preis: ab 3669 Euro. Guadeloupe schreibt bei der Einreise eine vollständige Impfung vor, Air France für den Flug einen gültigen PCR-Test (Stand Juni 2021). Auskünfte und Infos: www.sabtours.at/reisen oder Tel: 0800/800 635.
Plobergers Gartengeschichten: "Da will ich nicht mehr weg!"
Die Reise nach Guadeloupe hätte bereits im Vorjahr stattfinden sollen, das war aber für Touristen nicht möglich. Gemeinsam mit einem TV-Team konnte ich aber letztes Jahr im Dezember dieses karibische Paradies im Zuge einer beruflichen Reise besuchen und plötzlich waren wir alle in einer anderen Welt. Fernab von der Hektik Europas ist diese Insel ein Rückzugsgebiet für alle, die Ruhe und Entspannung suchen. „Wenn jemand hier sagt, wir treffen uns um 10 Uhr, dann ist das nur ein Richtwert – es gibt hier keinen Stress, keine Hektik, aber dafür viel Gelassenheit“, schildert die Oberösterreicherin Marianne Mambir das Leben dort. Sie muss es wissen, hat sie doch ihre Heimat Atzbach verlassen und nach einem ersten Kurzbesuch entschieden: „Da will ich nicht mehr weg!“ Für mich als Pflanzenfreund ist es noch einmal ein Stück interessanter. Da erobern riesige Philodendren und Fensterblätter die Urwaldbäume, wachsen Orchideen, Farne und Bromelien auf jedem Ast und wenn man durch den Urwald streift, dann hört man die Rufe von Vögeln und Affen. Das alles aber absolut kontrolliert – sogar die Wege im tropischen Regenwald sind asphaltiert.
Und noch etwas hat mich begeistert: Als Freund von tropischen Früchten erlebt man hier erstmals, welche Geschmacksexplosion Mangos, Papayas oder auch Bananen entwickeln, wenn man sie erntereif von den Bäumen holt. So stelle ich mir das Paradies vor. Vielleicht mache ich es sogar einmal der Marianne nach und sag: „Da will ich nicht mehr weg!“
Fragen rund um Tropenpflanzen
Meine Monstera hat braune Ränder an den Blättern. Was mache ich falsch?
Das Fensterblatt ist an sich extrem robust. Nur zwei Dinge mag es nicht: Staunässe und „kalte Füße“. Schäden kommen aber immer erst nach Monaten zutage. Die Probleme gab es offenbar schon im Winter.
Wie oft muss ich Orchideen umpflanzen?
Erfahrungsgemäß sind die häufigsten Orchideen, die Phalaenopsis, lange Jahre im ursprünglichen Topf gut aufgehoben. Jedes Umtopfen verursacht Wurzelschäden, die im Zimmer schlecht heilen. Besser nur die lockeren Teile des Substrats (Rindenstücke) herausklopfen und ersetzen.
Meine aus Samen gezogenen Litschi überleben nie lange. Warum?
Diese „echte“ Tropenfrucht kommt mit der trockenen Luft und den manchmal zu niedrigen Temperaturen nicht zurecht. Sie wird wohl nur in einem Tropengewächshaus mit Zusatzbeleuchtung langfristig überleben.
Hr. Ploberger ein sogenannter Biogärtner??
Wie sehen sie die Sache mit ihrem CO2 Abdruck wenn sie als "Biogärtner" und ihr Anhang durch die Welt jetten.
Es ist Zeit umzudenken!