Wohnkredite: OeNB schaut künftig genau hin
WIEN. Der Kauf einer Immobilie war auch in der Coronakrise häufig ein Grund für Private, um Schulden aufzunehmen: Zwei Drittel aller von heimischen Haushalten aufgenommenen Kredite gingen 2020 auf Wohnbaukredite zurück. Gleichzeitig ist die Verschuldung privater Haushalte deutlich gestiegen. Damit die Stabilität des Finanzmarkts auch weiterhin gewahrt bleibt, will die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) den Instituten bei der Vergabe von Immobilienkrediten ganz genau auf die Finger schauen.
Steigende Immobilienpreise und eine weiterhin günstige Zinssituation ließen auch im abgelaufenen Jahr die Zahl der an Private vergebenen Wohnkredite ansteigen.
Allerdings hat sich bei der Ausgestaltung der Finanzierungen in den vergangenen Jahren einiges geändert: Bereits mehr als die Hälfte der Neukredite werde mit weniger als 20 Prozent eigenen Mitteln finanziert und bei einem Fünftel mache der Schuldendienst mehr als 40 Prozent des Nettoeinkommens aus, hieß es diese Woche bei der Präsentation des Finanzstabilitätsberichts.
Laut den Standards des Finanzmarktstabilitätsgremiums müssen bei der Vergabe Eigenmittel zu mindestens 20 Prozent vorhanden sein. Der Schuldendienst dürfe maximal 30 bis 40 Prozent des Nettoeinkommens ausmachen. Daran sollten sich die Banken halten.