Felsstürze und hohe Lawinengefahr in Westösterreich
INNSBRUCK/BREGENZ. Intensiver Regen hat Montagfrüh im Tiroler Oberland zu mehreren Felsstürzen auf Straßen geführt. In Hirschegg im Kleinwalsertal ist ein Erdrutsch auf ein Hotel abgegangen.
Mehrere Straßensperren nach Felsstürzen in Tirol
Intensiver Regen hat Montagfrüh im Tiroler Oberland zu mehreren Felsstürzen auf Straßen geführt. Nach Angaben der Polizei wurden dabei aber keine Fahrzeuge erfasst, verletzt wurde niemand. Am frühen Vormittag waren drei Straßen gesperrt, vor einer möglichen Freigabe wurde die Expertise von Geologen abgewartet.
Innsbruck. Die Gesteinsmassen gingen auf die Landecker Straße (L76) kurz nach Landeck, die Reschen Straße (B180) bei Pfunds sowie die Paznauntal Straße (B188) ab, die zwischen Pians und See gesperrt war. Laut ÖAMTC waren Umleitungen eingerichtet. Die Tiroler Straße (B171) war in Zams aufgrund einer Überschwemmung in beide Richtungen gesperrt.
Erdrutsch auf Vorarlberger Hotel
Ein Erdrutsch ist Montagfrüh auf ein Hotel in Hirschegg (Kleinwalsertal) abgegangen und hat die Terrasse sowie zwei Zimmer verwüstet. Eines der Gästezimmer wurde komplett mit Schlammmaterial gefüllt, teilte die Polizei mit. Der betroffene Gebäudeabschnitt wurde von den Sicherheitskräften evakuiert, 22 Gäste wurden in einen anderen Trakt des Doppelhauses gebracht. Verletzt wurde niemand.
Die Mure löste sich kurz vor 2.00 Uhr knapp oberhalb des Hotels, Auslöser waren starke Regenfälle. Die Terrasse wurde rund einen Meter hoch mit Schlamm und Erdreich verschüttet, die zwei hangseitigen Gästezimmer ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Erdrutsch erfasste nicht nur das Hotel, sondern verschüttete und verschmutzte auch zwei Straßen und einen Wanderweg.
Laut Polizei war der Hang aufgrund anhaltenden Regens weiter instabil, weshalb er gesichert wurde. Im Einsatz standen etwa 50 Personen unter anderem der Feuerwehr und verschiedener Transportunternehmen, die mit Baggern und Lkw arbeiteten.
Große Lawinengefahr in Westösterreich
Neuschnee und Sturm haben am Montag in den hohen Lagen Vorarlbergs und Tirols für große Lawinengefahr der Stufe 4 gesorgt. Betroffen waren insbesondere Bereiche oberhalb von 2.000 Meter. Die Experten raten dringend von Touren und Variantenabfahrten abseits der gesicherten Pisten ab. Lawinen könnten bereits durch einzelne Wintersportler ausgelöst werden, warnten sie.
Oberhalb von 1.800 bis 2.000 Meter fielen sowohl in Teilen Vorarlbergs als auch Tirols mehr als 50 Zentimeter Neuschnee, der durch den stürmischen Wind umfangreich verfrachtet wurde. Die Triebschneeansammlungen stellten eine große Gefahrenquelle dar. Lawinenwarnstufe 4 bestand in Vorarlberg in beinahe allen Regionen sowie in Tirol in der Westhälfte, im Süden sowie im Norden von Osttirol.
Nach Einschätzung der Lawinenwarndienste sollte die Lawinengefahr am Dienstag wieder abnehmen. Sie wiesen aber nachdrücklich darauf hin, dass Vorsicht geboten sei: Speziell der erste Schönwettertag nach ergiebigem Schneefall unter Windeinfluss sei für Wintersportler abseits der Pisten "kritisch", hieß es.