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LKH Graz stoppt Herztransplantationen

Von nachrichten.at/apa, 27. März 2019, 07:26 Uhr
Das LKH Uniklinikum Graz
Das LKH Graz Bild: APA/MARKUS LEODOLTER

GRAZ. Zuletzt hatte ein Todesfall bei einer Herztransplantation Aufsehen erregt: Die Witwe eines 60-jährigen Patienten wandte sich nach dem Tod ihres Mannes an die Öffentlichkeit.

Das berichtete die "Kleine Zeitung" am Mittwoch. Eine Bestätigung dafür seitens des Spitals gab es Mittwochfrüh noch nicht. Zuletzt hatte ein Todesfall bei einer Herztransplantation für Wirbel gesorgt: Die Witwe eines 60-jährigen Patienten wandte sich nach dem Tod ihres Mannes an die Öffentlichkeit.

Sie will nach der ihrer Meinung nach verpfuschten Transplantation vor Gericht ziehen. Der 60-Jährige hatte 2016 am LKH Graz ein neues Herz bekommen, doch es soll bei der Entnahme verletzt worden sein.

Die steirische Patientenombudsfrau Renate Skledar bestätigte Mitte März, dass der Fall bei der Schlichtungsstelle mit der steirischen Krankenanstaltengesellschaft KAGes behandelt wurde. Ein Gutachten wurde im Einvernehmen beider Parteien bestellt. Das Ergebnis des Sachverständigen fiel dem Vernehmen nach deutlich aus: "Es wurden fachliche, organisatorische und strukturelle Fehler angeführt", sagte Skledar. Daraufhin habe die KAGes außerhalb der Schlichtungsstelle ein zweites Gutachten erstellen lassen, das das Krankenhaus entlastete.

Skledar fand harte Worte für dieses Vorgehen: "Die KAGes hat jeden Boden zur Realität verloren." Man brauche keine Schlichtungsstelle mehr, wenn die KAGes wie beim "Würfeln" vorgehe - "da fehlen einem die Worte". Die Erstellung des zweiten Gutachtens ist in ihren Augen skandalös: "Da können sie gleich machen, was sie wollen." Sie hofft, dass der Weg vor das Straflandesgericht Licht ins Dunkel bringt. "Die Methoden der KAGes-Rechtsabteilung gehören abgestellt." Es würden mit Steuergeldern Steuerzahler genarrt, sagte Skledar.

Außerdem kritisierte Skledar, dass am LKH Graz pro Jahr nur einige wenige Herztransplantationen durchgeführt werden. In den vergangenen Jahren war es manchmal gar keine, maximal waren es drei. Die Fallzahlen sind niedrig, was zu Kritik führte. Seitens der KAGes hieß es, dass Fallzahlen für die Qualität einer Operation wichtig seien. Doch die Chirurgen könnten niedrige Fallzahlen mit Erfahrung aus ihren vorherigen Berufskarrieren wettmachen. Außer Streit sei, dass es bei der Transplantationsoperation zu Komplikationen gekommen war. Die Frage sei nun aber, ob diese ursächlich für den Tod des Patienten waren. Nach den Berichten kamen auch andere Operationen, bei denen offenbar nicht alles gelungen war, an die Öffentlichkeit.

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6  Kommentare
6  Kommentare
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GGAich (2 Kommentare)
am 28.03.2019 11:51

Im Vorfeld meiner Krebs-OP mit Entfernung beider Bronchiallappen auf der linken Seite bis auf ein kleines pulmonales Restgewebe habe ich eigentlich nur auf einen Gewinn von 3 Monaten Lebenszeit gehofft aber nicht damit gerechnet. Das für andere Chirurgen Abschreckende war, dass Krebs in die Blutgefäße rund um das Herz (Aorta, Herzvene) und auch schon in den rechten Lungenbereich eingewachsen war. Akute Herzbeschwerden waren es auch, die mir diese Krebsdiagnose eingebracht hatten. Es war schon ein Wunder, dass ich es lebend bis auf den OP-Tisch gebracht habe, doch in Graz haben die "jetzt gerade ge-bashten Chirurgen" mir mit reiner Realkompetenz 10 Jahre Leben gegeben. Bei der OP war ich knapp 73 Jahre alt. Jetzt bin ich 77 und gedenke die durchschnittliche Lebenserwartung noch zu überschreiten. Der THORAX CHIRURGIE am LKH Graz sei Dank !!!

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( Kommentare)
am 27.03.2019 12:09

Die KAGES liefert Skandale am laufenden Band. Sie verweigerte aus Gier einem Jungen das lebensrettende Medikament. Dann fielen Patienten von den Operationstischen und jetzt starb ein Mann bei der Herztransplantation. Der Witwe wurde geboten zu schweigen!
Was die KAGES jetzt mit den Gutachten aufführt ist bescheuert.
Das Gesundheitsministerium hat Handlungsbedarf.

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jago (57.723 Kommentare)
am 27.03.2019 10:30

Dass die Wahrscheinlichkeitsrechnung für die meisten Durchschnittlichen "zu hoch" ist, auch für die Akademer unter den Journalisten, wäre ja kein Geheimnis.

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azways (6.076 Kommentare)
am 27.03.2019 10:12

Cooles Konzept:

Wer nichts arbeitet macht keine Fehler......
Und bekommt das Steuergeld trotzdem weiter.....

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jago (57.723 Kommentare)
am 27.03.2019 10:31

Es gibt auch ganz andere Betrachtungsweisen als die primitiv-pekuniären.

Vereeinfacht: wo gehobelt wird, da fallen Späne.

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GGAich (2 Kommentare)
am 28.03.2019 11:29

von meiner Erfahrung mit der Thorax Chirurgie am LKH Graz her gesehen wäre es eine Katastrophe, wenn die weitere chirurgische Tätigkeit an dieser Abteilung irgendwie eingeschränkt wird. Im vorliegenden Fall, den ich als schicksalhaftes Zusammenwirken unglücklicher Umstände bezeichnen möchte, scheint auch eine gewisse Tendenz, die Thorax Chirurgie in Österreich möglichst nur auf zwei Standorte zu konzentrieren, eine Rolle zu spielen.

Vor 4 1/2 Jahren wurde in meinem Heimat-LKH, wo auch schon einmal Herztransplantationen gemacht worden sind, bei mir Lungenkrebs (T4, G3) diagnostiziert, der dort von den Chirurgen, die sowohl in Wien als auch in Innsbruck berufliche Erfahrungen gesammelt hatten, als völlig in-operabel beurteilt worden war. Man hat mir explizit erklärt, 'weder in Wien noch in Innsbruck würde anderes möglich sein'. Durch Zufall bin ich zur Thorax Chirurgie am LKH Graz geraten, wo ich vor 4 Jahren operiert worden bin. Meine CT war gerade wieder ohne Nachweis von Krebs.

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