"Kenne deinen Status" – nicht nur am Welt-Aids-Tag 2018
Am Samstag, 1. Dezember, ist Welt-Aids-Tag – der beste Zeitpunkt, um sich in Linz gratis testen zu lassen.
In Österreich wird täglich mindestens eine HIV-Neudiagnose gestellt. Bereits seit mehreren Jahren bewegt sich die Anzahl dieser positiven HIV-Ersttests auf einem ähnlichen Niveau. Im Jahr 2017 wurden demnach 510 HIV-positive Neudiagnosen registriert, berichtet die Aidshilfe.
In Oberösterreich leben derzeit ungefähr 1600 Menschen mit HIV. "Jeder Mensch sollte seinen HIV-Status kennen, um im Falle einer HIV-Infektion frühzeitig mit einer Therapie starten zu können. Ein möglichst frühzeitiger Behandlungsbeginn erhält die Lebensqualität und erhöht die Lebenserwartung. Zudem können Menschen unter effektiver HIV-Therapie den HI-Virus nicht übertragen", sagt Erik Pfefferkorn von der Aidshilfe Oberösterreich.
Kostenlos testen lassen
Am Welt-Aids-Tag am Samstag, 1. Dezember, können sich Interessierte im Linzer Club forty nine, (Schillerstraße 49) ab 21 Uhr kostenlos auf HIV und Syphilis testen lassen. Am Montag, 3. Dezember, veranstaltet die Aidshilfe Oberösterreich ab 9.15 Uhr eine Fachtagung mit Experten und Betroffenen zum Thema im Neuen Rathaus in Linz.
Trotz Fortschritten im Kampf gegen HIV wissen – weltweit gesehen – 25 Prozent der Infizierten nicht, dass sie HIV-positiv sind. Im vergangenen Jahr lebten rund 9,4 Millionen Menschen mit dem HI-Virus auf der Erde, ohne darüber Bescheid zu wissen, wie ein aktueller Bericht des UN-Programms UNAIDS zeigt. 2015 lag der Anteil allerdings noch bei 33 Prozent.
In Deutschland sind es nach Berechnungen des Robert-Koch-Instituts rund 13 Prozent, die von einer Infektion mit dem HI-Virus nichts ahnen. In Österreich dürfte die Lage ähnlich sein. Besonders problematisch ist demnach die Lage in West- und Zentralafrika: Dort lebten zwar nur sechs Prozent der globalen Bevölkerung, jedoch ein Drittel der rund 9,4 Millionen Menschen, die unwissend mit HIV infiziert seien. Die Schätzungen erzielt UNAIDS nach eigenen Angaben durch Modellierung von Daten.
Zudem werde bei mehr als der Hälfte aller HIV-Infizierten weltweit das Virus im Blut nicht unterdrückt, so der Bericht. Das kann etwa daran liegen, dass ein Patient nicht behandelt wird oder die Behandlung nicht erfolgreich ist. Wenn HIV nicht richtig unterdrückt wird, kann der Patient demnach das Virus übertragen. (bar)