Navigieren zur Wirbelsäule erspart Patienten belastende Operationen
Am KUK Linz wurde jetzt der tausendste Eingriff dieser Art durchgeführt.
Wie ein O umschließt der sogenannte O-Arm den Körper des Patienten und zeichnet ein dreidimensionales Bild auf. Dadurch kann der Chirurg bei Eingriffen an der Wirbelsäule durch kleine Schnitte minimalinvasiv operieren. Denn er navigiert – wie der Lenker im Auto – durch die virtuelle Körper-Landschaft genau dort hin, wo er zum Beispiel Schrauben oder Stäbe zur Stabilisierung der Wirbel einsetzen muss.
Kleine Schnitte – große Wirkung
Am Linzer Neuromed Campus wurde jetzt die tausendste Operation mit der O-Arm-Technologie ausgeführt. Die Vorteile der Technik sind bestechend. "Während man früher lange Operationswunden hatte, genügen jetzt kleine Schnitte", sagt Univ.-Prof. Andreas Gruber, Vorstand der Universitätsklinik für Neurochirurgie des Kepler Universitätsklinikums (KUK). So heilen die Wunden schneller, der Betroffene hat weniger Schmerzen und auch die Treffsicherheit bei der Operation selbst nimmt zu. Denn bei Rückenoperationen besteht immer die Gefahr, dass Nerven und Rückenmark verletzt und dauerhaft geschädigt werden. "Auch die Remobilisation geht nach so einem Eingriff schneller", sagt Pflegedirektorin Simone Polhammer. Meist kommt die O-Arm-Technologie bei Versteifungen der Wirbelsäule zum Einsatz und man erspart sich damit rund eine Stunde Operationsdauer. Dafür werden in einem ersten Schritt die kranken Bandscheiben entfernt und durch künstliche – zum Beispiel aus Titan oder Kunststoff – ersetzt. Damit diese künstlichen Bandscheiben nicht wieder herausrutschen, versteift der Chirurg den Rücken mit Schrauben und Stäben.
"Am Neuromed Campus werden exzellente und innovative Methoden umgesetzt", sagte Landesrätin Christine Haberlander bei einem Besuch im Neuromed Campus. "Mit 90 Betten ist unsere Neurochirurgie die größte in Österreich", so Elgin Drda, Kaufmännische Direktorin des KUK. (dh)