Linz gibt im jahrelangen Rechtsstreit um verschollene Bilder auf
LINZ. Nachdem die Anträge der Stadt Linz zur Wiederaufnahme der Prozesse um verschwundene Klimt- und Schiele Bilder in Linz im Oktober abermals abgelehnt wurden, gibt die Stadt jetzt auf.
Sie wird keine Rechtsmittel ergreifen. Am Freitag erklärte sie in einer Aussendung den jahrelangen Rechtsstreit mit den Erben der Kunstsammlerin Olga Jäger für "beendet".
Bereits 2006 hatten jene Erben im Nachlass von Jäger einen Leihschein für die Bilder "Junger Mann", "Tote Stadt" und "Paar" von Egon Schiele sowie das Bild "Zwei Liegende" von Gustav Klimt gefunden und ihn einlösen wollen. Die Kunstsammlerin hatte die Exponate 1951 an die Neue Galerie der Stadt Linz (heute Lentos) ausgeliehen. Doch die Werke waren unauffindbar, worauf ein Rechtsstreit begann. 2016 musste die Stadt schließlich insgesamt 8,31 Millionen Euro Schadenersatz bezahlen.
Stieber zieht Schlussstrich
Danach tauchten jedoch neue Dokumente auf, aus denen hervorgehen sollte, dass der Schadenersatzanspruch der Erben bereits verjährt sei. Daraufhin strebte die Stadt eine Wiederaufnahme an. Nachdem ursprünglich in zwei verschiedenen Prozessen um die vier Bilder gestritten wurde, stellte man auch zwei Anträge, die allerdings von zwei Instanzen abgelehnt wurden. Erst der Oberste Gerichtshof gelangte vergangenes Jahr zu der Ansicht, dass das Verfahren über die Wiederaufnahme fortgesetzt werden müsse, da jene neuen Beweismittel von der ersten Instanz nicht ausreichend gewürdigt worden sein.
Dies wurde heuer nachgeholt, das Landesgericht teilte jetzt jedoch den Parteien mit, dass es keine Gründe für ein Aufrollen der Zivilprozesse sehe. Nach "Abschätzung von Prozesschancen" und "in Abwägung der schonenden Verwendung von Steuergeldern" habe man jetzt entschieden, dagegen kein Rechtsmittel einzulegen, zieht Kulturamtsdirektor Julius Stieber einen Schlussstrich.
Echtheit nicht mehr bezweifelt
Ungeachtet dessen bezweifelt die Stadt Linz die Echtheit der Bilder nicht mehr länger. Grund dafür war wiederum das überraschende Auftauchen eines der verschollenen Werke, Klimts Grafik "Zwei Liegende", Anfang des Jahres im Nachlass der damaligen Sekretärin des Leiters der Neuen Galerie.
"Die Stadt Linz geht nun davon aus, dass die Bilder der Neuen Galerie 1951 tatsächlich als Leihgabe übergeben wurden, echt sind, und dass die Bilder durch Fehlverhalten ihrer Bediensteten verschwunden sind. Die Stadt übernimmt damit für das Verschwinden der Bilder die Verantwortung."
und schon wieder fehlverhalten der bediensteten!
man erzählt sich dass bei pensionierung Hochdotierter z.b. auch beim land oö die büroeinrichtung zum teil mit in pension gegangen ist
In dem Fall hatte die Sekretärin das Kunstobjekt.
Einen alten Schreibtisch wäre ich der Dame von Herzen mehr vergönnt gewesen.
Die Stadt übernimmt die 'Verantwortung', der Steuerzahler brennt.... Unglaublich, diese 'Verantwortung'.
die lachenden "Erben" erfreuen sich an der
Kohle.
Na endlich kehr Vernunft ein, zu viel Steuergeld an Prozesskosten wurden verprasst.
Ein bißchen müssens dagegenhalten,
obwohl selbst mir vom Anfang an klar war,
daß die Bilder verschludert wurden.
Irgendwer kann jetzt aufatmen.
Kunstinteressierte wohl lange noch nicht.
Wie viele Jahrzehnte oder gar mehr werden verstreichen, bis die Bilder jemals wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können?
Wenn überhaupt jemals wieder...?