Brucknerhaus-Matinee: Feines im falschen Saal
Die Spielarten des barocken Konzertierens standen gestern im Zentrum der Matinee mit dem Bach Consort Wien unter Rubén Dubrovsky.
Dieser Wettstreit von Solisten prägte nicht nur eine ganze Epoche, sondern war Auslöser für das Herausbilden des Virtuosentums, aber auch Impulsgeber für die Instrumentenbauer, brauchten doch die Meister dementsprechende "Gerätschaften". Auf dem Programm standen Concerti in unterschiedlichen Besetzungen von Antonio Vivaldi – RV 556a, RV 568, RV 585 und jenes berühmte Konzert für vier Violinen aus "L’estro armonico" (RV 580), das J. S. Bach als Konzert für vier Cembali bearbeitete. Diese ergänzte man mit dem "Alexander’s Feast" Concerto HWV 318 und dem Konzert für zweigeteiltes Orchester ("a due cori") HWV 333 von Georg Friedrich Händel, das gleich vier Naturhörner zu beschäftigen weiß.
Gnadenlose Akustik
Insgesamt musizierte das Bach Consort Wien sehr fein, hatte aber dieselben Probleme wie viele Ensembles, die auf historischen Instrumenten spielen, dass der große Saal des Brucknerhauses dafür nicht wirklich die optimale Akustik bereitstellt und gnadenlos jede Ungenauigkeit, jeden kleinsten Fehler offenlegt. Auch kann die dynamische Bandbreite kaum ausgenutzt werden, denn jedes extreme Originalklang-Piano verliert sich spätestens in der 10. Reihe.
Fazit: Ein vielfältig programmiertes und engagiert musiziertes Programm, das aber im großen Raum ein wenig untergegangen ist.
Bach Consort Wien im Brucknerhaus, 17. 2.