Wie Netflix die Oscars neu ordnet
Alfonso Cuarón stört mit "Roma", einer brillanten Hommage an seine Kindheit in Mexico City, die Ordnung der Oscars. Das Werk ist zehn Mal nominiert, aber nicht im Kino zu sehen.
Das Werk dominiert mit zehn Nominierungen – neben dem Historiendrama "The Favourite" mit ebenso vielen – das Rennen um den populärsten Filmpreis der Welt. Nur war diese Arbeit nie wirklich im Kino zu sehen.
Denn Cuarón hat "Roma" für den Streamingdienst "Netflix" produziert, der es den Kinos im Land schwer machte, ihn zu zeigen – wenn überhaupt. Dass ein Film mit so vielen Chancen – darunter die erste für Netflix in der Königskategorie "bester Film" – nicht Teil des globalen Kinos ist, ist ein Novum. Zudem ist die "Netflix"-Produktion von Joel und Ethan Coen "The Battle of Buster Scruggs" drei Mal nominiert.
Ein Grieche ex aequo mit Cuarón
Neu ist für viele auch Yorgos Lanthimos, Regisseur von "The Favourite": Der Grieche mit exzentrischer Handschrift ("The Lobster") ist in Europa, speziell Cannes, zur Arthaus-Größe gereift.
So erzählen ausgerechnet ein Mexikaner und ein Athener die Geschichten, die den amerikanischsten aller Filmpreise prägen – eine über Frauen in einem Zweiklassensystem ("Roma") und eine über Frauen im englischen Hochadel ("The Favourite"). Die Bringschuld, Regisseurinnen zu würdigen, hat die Academy aber längst nicht getilgt. Keine ist nominiert.
Vor der US-Haustür kehrt man aber weiter: Mit "Black Panther" (7 Nominierungen), "BlacKkKlansman" (6 Nominierungen) und "Green Book" (5 Nominierungen) wird die Rassenfrage weiter verhandelt wie in "Vice" (8 Nominierungen) die Politik (mehr re.).
Auch ein europäischer Film zum NS-Thema ist nominiert: "Werk ohne Autor" von Florian Henckel von Donnersmarck. Er ist für Deutschland im Rennen.
Die Nominierungen für die besten Hauptrollen:
- Yalitza Aparicio: Die Mexikanerin ist Lehrerin, dann wurde sie für "Roma" entdeckt.
- Glenn Close: Diese Grande Dame des US-Kinos könnte für "The Wife" ihren ersten Oscar holen.
- Olivia Colman: Die Britin bekam für ihr Spiel in "The Favourite" bereits den Golden Globe.
- Lady Gaga: Das Pop-Phänomen ist für sein Langfilm-Debüt ("A Star Is Born") nominiert.
- Melissa McCarthy: Die Komikerin überzeugte in "Can You Ever Forgive Me?" in einer tragischen Rolle die Academy.
- Christian Bale: Für "Vice" heimste der Brite Nominierung Nr. 5 ein, einen Goldmann hat er bereits für "The Fighter".
- Bradley Cooper ist mit "A Star Is Born" als Produzent auch für den besten Film nominiert.
- Willem Dafoe: Mit seiner Leistung als Vincent Van Gogh in "At Eternity’s Gate" empfahl er sich für Oscar-Ehren.
- Rami Malek ist für seine famose Verkörperung von Freddie Mercury im Queen-Film "Bohemian Rhapsody" nominiert .
- Viggo Mortensen: Seine Rolle als bärbeißiger Italo-Amerikaner in "Green Book" führte ihn zu Nominierung Nr. 3.
Ich vote auf eine vierte, nicht vorhandene Antwort
Nein und ich will es Überhaupt nicht!
Nichts Neues bei den Nominierungen.
Immer die selben Thematiken in den Filmen.
Wäre nteressant wenn Hollywood oder Netflix wirklich
was verändern könnte.
Film ist immer mehr zum Schnell konsumieren verkommen.
Früher wurde viel mehr diskutiert über Thematiken
und auch Etwas verändert.
Gestern gesehen habe was Netflix alles an Produktionen
hat. Naja. eigentlich informiere ich immer vorher über Youtube
Deutsche die Filme präsentieren.
Roma und The Favourite sind trotzdem Mainstream und nicht Arthaus.
Das Einzig Interessante 2018 waren die zwei MusikBiopic
A Star is Born und Bohemian Rhaspody.
Das keine Frau nominiert wurde. Es gibt zuwenig namhafte.
Die Einzige die immer gut abliefert ist Kathryn Bigelow.