Robert Brieger: Ein kompetenter Menschenfreund
Er galt schon lange als Topfavorit für die ranghöchste Position im Bundesheer. Seit Montag ist Robert Brieger neuer Generalstabschef. Der 61-Jährige folgt als oberster Soldat dem Oberösterreicher Othmar Commenda nach.
"Ein Glücksgriff für die Armee", so bezeichnet den Generalmajor einer, der ihn so gut kennt wie kaum jemand anderer: sein langjähriger Chef und ehemaliger Leiter der Einsatzsektion, Generalleutnant Christian Segur-Cabanac. Er bezeichnet den gelernten Panzeroffizier im OÖNachrichten-Gespräch als "goldenen Charakter". Brieger sei ein kompetenter Menschenfreund, ausgleichend und 100 Prozent loyal.
In Wien geboren, absolvierte Brieger 1975 seinen Präsenzdienst. 1982 wurde er Kommandant der 3. Kompanie beim damaligen Panzerbataillon 33 in Zwölfaxing (NÖ), das heute allerdings "nur" noch ein Jägerbataillon ist. Nach seiner Generalstabsausbildung folgte rasch der Aufstieg auf der Heeres-Karriereleiter. So war er unter anderem Stabschef der 9. Panzergrenadierbrigade in Götzendorf, danach nicht weniger als zwölf Jahre für die militärstrategische Führung sowie die Planung und Vorbereitung der Einsätze des Bundesheeres im In- und Ausland im Verteidigungsministerium verantwortlich.
Unter seiner Führung als Gruppenleiter erfolgte etwa die Planung und Vorbereitung für den Tschad-Einsatz von 2008 bis 2010. Zuletzt war Brieger Stabschef von Verteidigungsminister Mario Kunasek (FP). Unter seinen zahlreichen Auslandseinsätzen stechen jene als Kommandant des österreichischen KFOR-Kontingents im Kosovo (2001/2002) und als Kommandant der EUFOR-Truppe in Bosnien (2011/2012) hervor. Dabei unterstanden ihm 1700 Soldaten aus 25 Nationen.
Soweit dem dienstbeflissenen, in Niederösterreich wohnhaften Familienmenschen (Brieger ist verheiratet und Vater einer Tochter und zweier Söhne) ein bisschen Zeit bleibt, frönt er gerne seinem Lieblingshobby: Der 61-Jährige ist leidenschaftlicher Waidmann.