Luxemburg: Grüne legten zu
LUXEMBURG. Noch unklar, ob Premier Xavier Bettel weiterregieren kann.
Bei der Parlamentswahl in Luxemburg zeichneten sich nach vorläufigen Ergebnissen am Sonntagabend deutliche Gewinne für die bisher in einer Dreierkoalition mitregierenden Grünen ab. Liberale und Sozialdemokraten, ebenfalls Mitglieder der bisherigen Regierung des liberalen Premierministers Xavier Bettel, erlitten Einbußen. Die konservative Christlich Soziale Volkspartei (CSV), die bisher in der Opposition war, blieb stärkste Partei im Großherzogtum.
Die Wahllokale hatten zwar bereits um 14 Uhr geschlossen, doch das komplizierte Auszählverfahren verzögerte ein vorläufiges Endergebnis. So war zunächst auch noch unklar, ob die bisherige Koalition Bettels weitermachen oder ob der CSV-Spitzenkandidat Claude Wiseler eine neue Koalition bilden kann.
In Luxemburg waren rund 257.000 Wahlberechtigte zur Abstimmung über 60 Sitze in der Abgeordnetenkammer aufgerufen. Das komplizierte Wahlsystem erlaubt nicht nur die Wahl von Parteilisten, sondern auch die Stimmvergabe an einzelne Politiker unterschiedlicher Parteien.
Große Gewinne verbuchten die Grünen. Sie kamen auf rund 15 Prozent, das sind rund fünf Prozentpunkte mehr als bei der Wahl vor fünf Jahren. Premier Bettels Demokratische Partei verloren leicht auf 17 Prozent. Die Sozialdemokraten mussten deutliche Verluste hinnehmen und schafften 16 Prozent. Allerdings lag auch die CSV mit gut 28 Prozent etwa fünf Punkte unter dem Endergebnis von 2013.
Protestparteien im Aufschwung
Deutlich zulegen konnten die Protestparteien: Die Piraten lagen bei knapp acht (zuletzt drei) Prozent, die rechte EU-feindliche ADR bei knapp zehn (zuletzt 6,6) Prozent.
Überall gewinnen die Grünen. Kein Wunder bei dern globalen Entwicklungen, da bieten die Rechten nur weitere Zerstörung: des sozialen Lebens, des Wohlstands, des Friedens und der Umwelt. Wer will denn das wählen?