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Moskau legt Friedensplan für Ostukraine auf Eis

Von nachrichten.at/apa, 02. September 2018, 13:52 Uhr
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Mehrere Zehntausend nahmen in der Rebellenhochburg an einer Trauerfeier für den verstorbenen Sachartschenko teil. Bild: Reuters

DONEZK/KIEW. Russland legt wegen der Ermordung des Donezker Separatistenführers die Friedensbemühungen für die Ostukraine auf Eis.

Außenminister Sergej Lawrow wertete das Attentat auf Alexander Sachartschenko als "offene Provokation, um die Minsker Vereinbarungen zu torpedieren".

Es könne nun keine Rede mehr von einem baldigen Treffen im Normandie-Format sein, "wie unsere europäischen Partner das wollen", sagte er am Samstag in Sotschi. "Erst muss die Situation analysiert werden."

Sachartschenko, Anführer der nicht anerkannten Volksrepublik Donezk, war am Freitag bei einem Bombenanschlag in einem Café getötet worden. Russland als Schutzmacht der Separatisten gab sofort der Ukraine die Schuld an dem Attentat. Am Sonntag nahmen in der Rebellenhochburg mehrere Zehntausend an einer Trauerfeier für Sachartschenko teil. Vorläufig regiert sein bisheriger Stellvertreter Dmitri Trapesnikow.

Vereinbarungen nicht umgesetzt

Im sogenannten Normandie-Format hatten die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und die Präsidenten aus Frankreich, Russland und der Ukraine 2015 in Minsk einen Plan vereinbart, um den Krieg im Donbass zu beenden. Allerdings werden die Vereinbarungen nicht umgesetzt. Bei Kämpfen zwischen den von Moskau unterstützten Separatisten und der ukrainischen Armee sind nach Zählung der UN seit 2014 mehr als 10.000 Menschen getötet worden. Die deutsche Diplomatie hat sich zuletzt bemüht, wieder Bewegung in den Friedensprozess zu bringen.

Der ukrainische Geheimdienst SBU wies jede Verantwortung für das Attentat zurück. Kiew äußert die Vermutung, dass Sachartschenko wie andere Feldkommandanten vor ihm wegen krimineller Machenschaften oder auf Geheiß Moskaus ermordet wurde. SBU-Chef Wassili Grizak sagte: "Das ist eine systematische Säuberung unter denen, die 2014 am Einmarsch russischer Truppen in den Donbass, an der Schaffung der Pseudorepubliken beteiligt waren." Beweise gibt es für keine Version.

Ein weiteres Todesopfer

Bei der Bombenexplosion im Café "Separ" (kurz für: Separatist) kam neben dem 42-jährigen Sachartschenko noch eine weitere Person ums Leben, wie die Behörden in Donezk am Samstag mitteilten. Elf Menschen seien verletzt worden. Schon am Freitag hatte die Polizei gemeldet, mehrere "ukrainische Saboteure" seien festgenommen worden.

Sachartschenko stammte aus Donezk. Er hatte 2014 mit den Separatisten gekämpft und war dann an die Spitze der sogenannten Volksrepublik gesetzt worden, die von Moskau kontrolliert wird.

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1  Kommentar
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Froeschel (354 Kommentare)
am 02.09.2018 14:33

Vermutung: Für das "Problem der Ostukraine" gibt es keine friedliche Lösung in der Endkonsequenz. Warum? Rußland kann nicht zulassen, das die UA auch noch in die NATO geht, wo schon fast der gesamte ehemalige Ostblock übernommen wurde und zwar aus geostrategischen Gründen (z.B. Vorwarnzeit für anfliegende Raketen) und der Westen läßt keine militärisch neutrale UA zu. Man denke nur mal an die Kuba-Krise zurück, wo es fast zum Atomkrieg kam... Also wird der Krieg im Donbas noch sehr, sehr lange leider fortbestehen - vermutlich ebenso in Syrien.

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