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Zahl der Wahlärzte steigt, jene der Kassenärzte stagniert

28. Jänner 2019, 13:34 Uhr
Lehrpraxen gegen den Hausarztmangel
Ärztemangel: Die Zeit drängt. Bild: APA

WIEN. Die SPÖ macht einen drohenden Ärztemangel zum Thema ihrer Sondersitzung des Nationalrates am morgigen Dienstag.

Tatsächlich steigt zwar die Zahl der Wahlärzte seit Jahren kontinuierlich, die Zahl der Kassenärzte stagniert jedoch. Das bedeutet, dass immer mehr Patienten bei Ärzten ohne Kassenvertrag ihre Behandlung zuerst selbst bezahlen müssen und dann einen Teil von der Kasse zurückbekommen.

Während es früher mehr Kassen- als Wahlärzte gab, hat sich dieses Verhältnis vor rund zehn Jahren gedreht und die Schere geht seither immer weiter auf. Mit Stand Dezember 2018 arbeiteten in Österreich nach jüngsten Daten der Ärztekammer 7.099 Ärzte mit einem Vertrag einer Gebietskrankenkasse. Dazu kamen 1.089 Mediziner mit einem Vertrag kleinerer Kassen oder Krankenfürsorgeanstalten (KFA). Im Jahr 2000 waren es 6.951 GKK-Vertragsärzte und 1.252 Ärzte mit kleinen Kassen. Auf der anderen Seite hat sich hingegen die Zahl der Wahlärzte von 4.768 auf 10.099 mehr als verdoppelt, wobei mehr als 7.000 davon Fachärzte sind.

Dazu kommt, dass mit Stand Ende 2018 österreichweit 129 Kassenstellen unbesetzt waren - 68 Allgemeinmediziner und 61 Fachärzte. Die größte Zahl an offenen Stellen gibt es bei Allgemeinmedizinern in Oberösterreich mit 16 sowie in Niederösterreich und der Steiermark mit jeweils 14, bei den Fachärzten klafft in Wien mit 24 offenen Stellen das größte Loch.

Verschärft wird die Situation durch die Altersstruktur der heimischen Ärzte. Nach einer Auswertung der Altersstatistik werden in den nächsten zehn Jahren 48 Prozent aller niedergelassenen Ärzte und 55 Prozent aller Ärzte mit einem Gebietskrankenkassen-Vertrag das Pensionsalter erreichen. Bei den Fachärzten mit GKK-Vertrag werden sogar 60 Prozent in zehn Jahren in Pension gehen - von den heute 239 praktizierenden Orthopäden sind es 64 Prozent, von den 394 Frauenärzten 65 Prozent, von den 166 Urologen 58 Prozent und von den 390 Fachärzten für Innere Medizin 61 Prozent. Unter den Wahlärzten erreichen in den nächsten zehn Jahren fast 42 Prozent das Pensionsalter. Über das gesetzliche Pensionsalter von 70 Jahren hinaus arbeiten derzeit rund 120 Kassenärzte noch.

Trotzdem schneidet Österreich in internationalen Vergleichen bei der Zahl der Ärzte sehr gut ab. Nach Angaben der OECD kommt Österreich mit 5,05 Ärzten auf 1.000 Einwohner auf die zweithöchste Ärztedichte Europas nach Griechenland. Die Ärztekammer verweist allerdings darauf, dass Österreich auch Ärzte in Ausbildung miteinberechnet. Rechne man die Turnusärzte heraus und vergleiche die Anzahl der Ärzte mit eingetragener Berufsbefugnis zur selbstständigen Berufsausübung, liege Österreich mit 4,32 Ärzten auf 1.000 Einwohner nur noch auf Platz 13.

Laut Eurostat-Zahlen hat Österreich nach Portugal und Irland die drittmeisten Hausärzte pro Kopf in der EU, nämlich 159 pro 100.000 Einwohner. Aber auch hier relativiert die Ärztekammer - erfasst würden hier nicht nur die Hausärzte, sondern sämtliche Allgemeinmediziner, also auch Angestellte oder Schulärzte. Zähle man nur die Hausärzte, komme man auf 76,3 pro 100.000 Einwohner, einen Kassenvertrag hätten nur 42,7 Prozent.

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15  Kommentare
15  Kommentare
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vinzenz2015 (48.275 Kommentare)
am 29.01.2019 08:49

Wenn jemand nicht monatelang auf einen Facharzttermin warten kann/will,
dann versucher er es aus finanziellen Gründen zähneknirschend beim Wahlarzt!

1. Das geht ins Geld!

2. der bürokratische Papier-Verwaltungslaufwand für

a) die Ordinationshilfe
b) den Patienten
c) die Bearbeitung bei der Krankenkasse

ist in Summe völlig unnötige Verschwendung von Arbeitszeit!!

Vor allem bleiben die nicht unerheblichen Restkosten beim Patienten "privat" hängen,
= letztlich eine zu den Soz.Versicherungsbeiträgen ZUSÄTZLICHE finanz. Belastung der Patienten!
= Abschied aus dem VERSICHERUNGSSYSTEM = 2 Klassen Medizin!

= völlig unnötiger bürokrat. Aufwand im Gesundheitswesen
= zusätzlicher Kostenaufwand für medizin.Grundversorgung zum Patienten "privat" hin ausgelagert!!

Ein verrückt ineffizietes System- diese Doppelgleisigkeit!

Die Anzahl der Vertragsärzte sinkt!
Qualifizierte Fach/Ärzte tun sich aus verständlichen Gründen die Vertragssituation nicht mehr an!

Dem Patienten bleiben die Kosten!

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amha (12.213 Kommentare)
am 29.01.2019 08:55

System nicht versranden, oder bewusste Hetze?

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fritzlfreigeist (1.646 Kommentare)
am 28.01.2019 22:02

Bevor ich auf einen Facharzttermin monatelang warte, ob mich in eine Ordination voller Pensionisten setze, die fast täglich dort anzutreffen sind, gehe ich zum Wahlarzt, wo die Wartezeiten kurz sind und man sich noch genügend Zeit für den Patienten nimmt.

Natürlich zahlt die KK nur einen Bruchteil der eingereichten Kosten, aber ein paar Hunderter im Jahr muss einem die Gesundheit schon wert sein.

Und warum fahren immer mehr Österreicher zu Zahnärzten nach Tschechien oder Ungarn ? Weil sie sich die Räuberpreise für Kronen in Österreich nicht leisten können und in Österreich höchstens ein "Keksausstecherl vulgo Gebiss" von der GKK erwarten können.

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FreiheitTuatWeh (255 Kommentare)
am 28.01.2019 18:25

Man muss schon dazu auch sagen, dass die Menschen z.T. dafür selbst verantwortlich sind.
Bereits seit Jahren wird davor gewarnt. Meist hieß es jedoch aus viel Neid, "die Götter in weiß kriegen wohl nie genug etc..."
Nun haben diese Menschen verkackt, denn auch Mediziner lassen sich nur teilweise verarschen.
Dann wird halt das Honorar direkt mit dem Patienten verrechnet und der kann sich dann mit den KK rumstreiten. Selbst schuld, nun bezahlen wir halt selbst anstatt der KK. Der Arzt verdient mehr als vorher. Nicht nur die KK haben die Kassenärzte vertrieben, sondern sehr wohl auch die neidigen Menschen, die es nicht einmal schafften, die eigenen Hausärzte zu unterstützen.

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chris001 (887 Kommentare)
am 28.01.2019 17:48

... sollen alle nichts für ihr Studium bezahlen ..

dafür sollen alle fertigen Ärzte min. 3 Jahre .. natürlich gegen ein entsprechendes Gehalt .. verpflichtend der Gesellschaft zur Verfügung stehen ...
und wer das nicht will, braucht ja nicht bei uns studieren

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powerslave (1.236 Kommentare)
am 28.01.2019 18:13

Was leisten BWLer, Juristen (ausserhalb der Verwaltung bzw. Staatsdienst), Sinologen, Alphilologen, usw. für die Allgemeinheit? Studiengebühren für alle wären wohl fairer...

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chris001 (887 Kommentare)
am 28.01.2019 19:41

da bin ich absolut nicht ihrer Meinung ..

studieren soll und darf nichts kosten ..

jeder soll Studieren dürfen der das Zeug dazu hat .. und darf nicht vom Wohlstand der Eltern abhängig gemacht werden

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powerslave (1.236 Kommentare)
am 28.01.2019 22:27

Das ist ja legitim.. aber wieso wollen Sie dann willkürlich eine Gruppe von Absolventen benachteiligen und andere nicht?

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chris001 (887 Kommentare)
am 28.01.2019 23:23

... da ein Medizin Studium extrem teuer ist .. und es ein Thema ist was alle betrifft ..

aber ja, warum nicht andere auch ..

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Gugelbua (32.719 Kommentare)
am 28.01.2019 16:57

in unserer 3 Klassenmedizin ein gutes Geschäft für die Kassen, der refundierte Anteil ist nur ein Bruchteil

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( Kommentare)
am 28.01.2019 16:35

Aber ein Normal Verdiener, . ..kann sich diese Wahlarztkosten nicht leisten, die GKK zahlt nicht mal die Hälfte zurück!

Spritzen beim Orthopäden mit Krankenvertrag,muss man sich auch bereits selber bezahlen,KK zahlen es nicht!!

Das wird noch heiter,Internist mit Kassenvertrag, Wartezeit über 2 Monate!!
Es wird so werden,dass die Einkommmensschwächeren,sich nicht mehr zum Arzt trauen, und die Krankheiten nicht mehr behandelt werden!

Tolles Kassensystem,das immer Ärger wird!!

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( Kommentare)
am 28.01.2019 18:22

Die GKK refundiert 80% des Kassentarifes.

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FreiheitTuatWeh (255 Kommentare)
am 28.01.2019 18:58

Aber ein Wahlarzt verrechnet nicht nach Kassentarif. Da wäre er ja dumm.
zB
Honorar lt GKK: 60 Euro
Wahlarztkosten: 100 Euro

somit bekommt der Patient bis zu 80% vom Kassentarif zurück: entspricht 48 Euro
52 Euro bleiben beim Patienten.
Also: Schlechter Kassentarif = schlechte Kostenrückerstattung beim Wahlarzt
Der niedrige Tarif wirkt sich natürlich auch auf Wahlarztkosten aus.
Die Krot wird man nun halt schlucken müssen...time over...

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netmitmir (12.413 Kommentare)
am 28.01.2019 16:07

Die Zahl der Wahlärzte steigt schon , aber nur ín den großen Städten. Blöd ist halt nur,dass 70 % der Österreicher am Land leben.
Aber Österreich wird halt von Wienern regiert, die Restöstereich nur am Wahltag interessiert!

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susisorgenvoll (16.996 Kommentare)
am 28.01.2019 15:42

Welch` bahnbrechend neue Erkenntnis! Das weiß doch schon jede/r, dass kein Jungarzt mehr auf einen GKK-Knebelvertrag gespannt ist! Krank werden die Leute immer und auch Wahlarztordinationen sind voll, insbesondere dann, wenn die Honorare gerade am Anfang einigermaßen moderat sind ...

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