Im Jahr 2030 hat Oberösterreich keine Gletscher mehr

Die Hitzerekorde der vergangenen Jahre haben dem Eis auf dem Dachstein massiv zugesetzt. Der König der oberösterreichischen Berge (2995 m) verliert immer mehr an Macht. "Das Ende der Gletscher ist keine Utopie mehr", sagt Klaus Reingruber, Meteorologe bei "Blue Sky, der am Forschungsprojekt "Dachsteingletscher" beteiligt ist. Bis spätestens 2030 sollen Hallstätter Gletscher, Gosaugletscher, Schladminger Gletscher und auch der gut vor der Sonneneinstrahlung geschützte Schneelochgletscher verschwunden sein.

Der Gletscherbericht zur vergangenen Messperiode zeigt einen signifikanten Längenverlust bei fast allen beobachteten Gletschern in Österreich auf. Der durchschnittliche Rückgang von 25,2 Metern liegt deutlich über den Messdaten des Vorjahres (–14,2 Meter) und weit über dem Mittel der vergangenen zehn Jahre (–16,5 Meter).

Massive Rückgänge auch 2017

Auf dem Dachstein gingen die Gletscher 2017 durchschnittlich um 10,5 Meter zurück. Am Hallstätter Gletscher verlor die zentrale Gletscherzunge sogar 28,8 Meter. Der Schneelochgletscher verlor mit einem Rückgang von rund 14 Metern zuletzt 1970 so viel von seinem Eis.

Aufhalten könne man den Schwund des vermeintlich ewigen Eises nicht mehr. "Für die Gletscher ist es definitiv vorbei. Man kann ihr Ende nur noch hinauszögern", sagt Reingruber. Die Folgen sind weitreichend: Die Wanderwege verändern sich, die Gletscherquellen versiegen und Touristenattraktionen müssen schließen. (geg)