Plante Tschetschene Anschlag in Deutschland?
BERLIN. Ermittler nahmen 31-Jährigen fest.
Ermittler haben möglicherweise einen größeren Terroranschlag in Deutschland verhindert. Beamte des Bundeskriminalamts, der GSG 9 und des Landeskriminalamts nahmen gestern den 31-jährigen Tschetschenen Magomed-Ali C. fest. Er soll gemeinsam mit einem in Frankreich inhaftierten Islamisten eine erhebliche Menge des Sprengstoffs TATP in seiner Wohnung gelagert haben.
Wie aktuell C.’s Pläne waren, ist den Ermittlern laut dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" allerdings noch unklar. Denn sie wurden womöglich bereits im Herbst 2016 zufällig durch das LKA Berlin durchkreuzt: Nach einem Besuch der Polizisten in C.’s Wohnung fürchteten dieser und sein mutmaßlicher Komplize Clement B. offenbar, ihre Pläne stünden kurz vor der Entdeckung.
Clement B. setzte sich daraufhin nach Frankreich ab, um dort einen Anschlag vorzubereiten. Er wurde im April verhaftet. Die französischen Ermittler stellten bei ihm drei Kilogramm TATP sicher, das er mit einem weiteren Komplizen zusammen hergestellt haben soll.
Dabei soll es sich aber nicht um den Sprengstoff gehandelt haben, der in C.’s Wohnung gelagert worden sein soll. Für die Ermittler birgt der Fall noch einige Unklarheiten, da er hauptsächlich auf den Erkenntnissen der französischen Behörden beruht. Zudem ist über den Verbleib des Sprengstoffs bisher nichts bekannt.