US-Höchstgericht: Sex-Vorwürfe gegen Donald Trumps Kandidat
WASHINGTON. Professorin wirft Brett Kavanaugh versuchte Vergewaltigung vor.
Eine Hochschullehrerin wirft Brett Kavanaugh, dem Kandidaten von US-Präsident Donald Trump für das Oberste Gericht, versuchte Vergewaltigung vor. In der "Washington Post" schilderte die kalifornische Professorin Christine Blasey Ford Details des Übergriffs, der sich vor mehr als 30 Jahren zugetragen haben soll. Kavanaughs Bestätigung wackelt nun.
Mehrere Senatoren wollen die für diese Woche geplante Bestätigung des Richterkandidaten verschieben, um Ford persönlich anzuhören. Die Vorwürfe gegen Kavanaugh waren bereits in der vergangenen Woche bekannt geworden, nachdem Ford zwei Parlamentarierinnen davon unterrichtet hatte. Sie selbst blieb zunächst anonym, bis sie nun mit dem Interview aus der Deckung kam. Damit gewinnen die Vorwürfe an Gewicht, weil sie nicht mehr als anonymer Denunziationsversuch abgetan werden können.
Ford sagte, sie habe zunächst "aus Furcht vor Vergeltung" anonym bleiben wollen. Aus "staatsbürgerlicher Verantwortung" habe sie sich entschlossen, ihre Anschuldigung öffentlich zu erheben. Der erzkonservative Kavanaugh bestreitet die Vorwürfe vehement.
In dem Zeitungsinterview schilderte Ford ihre Sicht der Ereignisse, die sich Anfang der 1980er-Jahre bei einer Schüler-Party in einem Privathaus abgespielt haben sollen. Kavanaugh sei damals "sturzbetrunken" gewesen, sagte Ford. Er habe sie aufs Bett gedrückt, sie begrapscht und versucht, sie auszuziehen. Als sie um Hilfe rufen wollte, habe er ihr den Mund zugedrückt.