Mindestens 47 Tote bei Explosion in Chemiefabrik
YANCHENG. China: Druckwelle brachte Gebäude zum Einsturz.
China bekommt die Probleme mit Chemiefabriken nicht in den Griff. Abermals gab es in einem Industriepark eine Explosion mit verheerenden Folgen. Partei- und Staatschef Xi Jinping, derzeit auf Staatsbesuch in Italien, reagierte scharf. Alle zuständigen Stellen müssten die richtigen Lehren daraus ziehen, forderte Xi, der dabei auch auf diverse Unfälle in der Vergangenheit anspielte.
Die Explosion ereignete sich in der Firma Jiangsu Tianjiayi in der Industriestadt Yancheng (Provinz Jiangsu), die hauptsächlich Pestizide herstellt. Mindestens 47 Menschen kamen ums Leben. 640 weitere wurden verletzt, 32 befinden sich noch in kritischem Zustand. Obwohl das Feuer unter Kontrolle sein soll, mussten rund 3000 Menschen ihre Wohnungen und Arbeitsplätze verlassen. Zudem wurden Kindergärten und Schulen geschlossen. 16 anliegende Firmen sollen durch die Explosion und das Feuer beschädigt worden sein.
Laut amtlicher Nachrichtenagentur Xinhua war die Explosion durch einen Brand ausgelöst worden. Durch die Druckwelle der Detonation stürzten mehrere Gebäude ein, Arbeiter wurden verschüttet. Die Stadt teilte mit, 3500 medizinische Mitarbeiter in 16 Krankenhäusern seien mobilisiert worden, um die Verletzten zu behandeln.
Wie die staatliche Zeitung "People’s Daily" berichtete, war die Explosion so stark, dass sie ein Erdbeben einer Stärke von 2,2 auslöste. Das schwerste Unglück in der jüngeren Vergangenheit ereignete sich 2015 auf dem Gelände eines Unternehmens in Tianjin, das viele Tonnen chemische Substanzen gelagert hatte. Damals kamen bei Explosionen mindestens 165 Personen ums Leben.