GM lässt Saab fallen - im Jänner ist Finito
DETROIT. Der Saab-Verkauf ist gescheitert, GM wird seine schwedische Tochter abwickeln.
Der schwedische Autobauer Saab steht endgültig vor dem Aus. Der Verkauf an den niederländischen Sportwagenbauer Spyker Cars sei gescheitert, teilte der US-Mutterkonzern General Motors (GM) am Freitag mit.
Die Geschäftstätigkeit von Saab werde eingestellt, den 3.400 Mitarbeitern werde von Jänner an gekündigt. Damit gehört Saab zu den Verlierern der Opel-Krise von General Motors.
Keine Insolvenz
„Wir werden eng mit Saab zusammenarbeiten, um das Geschäft in verantwortlicher und geregelter Weise abzuwickeln“, erklärte GM-Europa-Chef Nick Reilly am Freitag. Es handle sich nicht um eine Insolvenz, betonte er. Im November hatte bereits der skandinavische Sportwagenbauer Koenigsegg sein Übernahmeangebot für Saab zurückgezogen.
GM versicherte, Saab werde die Garantien einhalten und seinen Kunden weiterhin Ersatzteile und Service anbieten. Es werde zudem damit gerechnet, dass Saab seine Schulden einschließlich der Forderungen von Zulieferern erfülle.
Chinesen kaufen Rechte
Anfang der Woche hatte GM den Verkauf großer Teile der Saab-Maschinen und Baupläne an den staatlichen chinesische Autokonzern BAIC verkündet. Die Chinesen kaufen Rechte an der Motor- und Getriebetechnik der beiden wichtigsten laufenden Modelle. Außerdem werden die Produktionsanlagen für das große Saab-Modell 9-5 in Schweden abgebaut und nach China gebracht, wo BAIC-Autos darauf entstehen sollen. Damals hatte es geheißen, für den Rest von Saab, vor allem für die Markenrechte, sei General Motors (GM) in Gesprächen mit einem weiteren Interessenten.
GM übernahm Saab 2000
General Motors hatte Saab im Jahr 2000 zu 100 Prozent übernommen. Der schwedische Hersteller galt lange Zeit als Beispiel für ungewöhnliches Design und technische Innovation, brachte GM aber fast nur Verlust. Deshalb führte GM Saab näher an seine deutsche Tochter Opel heran, dessen erfolgreiches Modell Insignia die Basis des kommenden 9-5 ist, nicht aber der an die Chinesen verkauften Technologie.
Ich war in Trollhättan. Da lebt eine ganze (schwedische) Stadt von dem Autobauer. Schade um die Marke und die Stadt!