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Österreich fehlt die Künstliche Intelligenz

Von Susanne Dickstein und Ulrike Rubasch, 24. Jänner 2019, 00:04 Uhr
Österreich fehlt die Künstliche Intelligenz
Bild: Colourbox

WIEN / LINZ. Obwohl Österreich starkes Know-how bei diesem Thema hat, hinken die Unternehmen in der Anwendung nach.

Eine gestern veröffentlichte Studie zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) rüttelt auf: In Österreich nutzen erst 13 Prozent aller Unternehmen KI. In China hingegen setzt jedes dritte Unternehmen KI für Produktion und Dienstleistung ein. Von "dringendem Handlungsbedarf" spricht Lukas Haider, Büroleiter in Wien für die Boston Consulting Group.

"Die Chinesen sind agiler und hemdsärmeliger bei Innovationen als wir. Dass der Abstand so groß ist, zweifle ich an", sagt der Linzer KI-Experte Ulrich Bodenhofer. Er war jahrelang die rechte Hand des Linzer KI-Professors Sepp Hochreiter. Seit Juni ist er an Bord des Linzer Start-ups Quomatic. Dieses hat sich darauf spezialisiert, KI in Firmen zu bringen. Vielfach mangle es in der heimischen Industrie an den verfügbaren Daten, auf denen die KI überhaupt erst aufsetzen könne, sagt Bodenhofer.

"Österreich ist sicher nicht der absolute Vorreiter – trotz einiger Koryphäen. Wir können im Vergleich zu den großen US-Riesen nicht mithalten. Aber im industriellen Umfeld nutzen wir KI bereits für Optimierung und Wartung", sagt Gerald Hohenbichler, Innovationschef von Primetals in Linz. Durch KI könnten Primetals-Kunden etwa schneller erkennen, wann und wieso Qualitätsabweichungen passieren, und sie früher abstellen. Das spare Ausschuss-Kosten. Auch Energiekosten könnten durch neuronale Netze und "deep learning" gesenkt werden. "Hier sind wir in einer Frühphase."

"Das Gewaltigste"

"Die Künstliche Intelligenz ist das Gewaltigste, was uns je passiert ist", sagt der Welser Seriengründer Daniel Mattes. Seine jüngste Firma 42.cx analysiert Unternehmen, die im Bereich KI tätig sind. Für den US-erfahrenen Investor besteht ein krasser Gegensatz zwischen Know-how und Anwendung: "In Österreich haben wir starke Kompetenzen. Die Unternehmen haben aber Aufholbedarf."

Der KI-Experte Michael Affenzeller von der Fachhochschule Oberösterreich sieht Österreich in seinen Forschungsfeldern bei KI gleichauf mit Deutschland. Die FH habe etliche Forschungskooperationen mit der Wirtschaft laufen. So forscht etwa das Marchtrenker Familienunternehmen Rübig an Plasmaöfen zur Oberflächenbehandlung. KI verkürzt dort die Verweildauer der Werkteile im Prozess, optimiert den Energieaufwand und ist ein klarer Wettbewerbsvorteil. Auch der Grazer Motorenentwickler AVL List, der in Steyr einen Standort hat, setzt KI ein. Durch die Virtualisierung von Motorprüfständen können Kosten gespart und dennoch Simulationen wie im Echtbetrieb durchgeführt werden.

Viele Firmen würden den Einsatz von KI zwar als strategisches Ziel nennen, seien aber operativ noch lange nicht dort, sagt Bodenhofer. Weiter ist da schon die Spedition Gebrüder Weiß: Sie startet in der Niederlassung in Wels soeben mit KI und der Analyse großer Datensätze. So kann sie sehr exakt voraussagen, welche Sendungen morgen erwartet werden können. Das erleichtere die Einsatzplanung von Mitarbeitern und Fahrzeugen. Ein Pilotversuch läuft mit einem virtuellen Assistenten à la "Alexa" (Chatbot), dem Kunden Reklamationen melden oder von dem sie den Status ihrer Sendung abfragen können.

 

Manager-Befragung

Die Ergebnisse einer Befragung der Boston Consulting Group von 2700 internationalen Managern zu Künstlicher Intelligenz (KI): Andere Länder befassen sich viel stärker aktiv mit KI als Österreich, wo es
42 Prozent der Unternehmen sind. In Deutschland und Frankreich sind es 49 Prozent. Absoluter Vorreiter ist China mit mehr als 90 Prozent, wo die Innovationszyklen nur halb so lang sind wie in österreichischen Betrieben mit durchschnittlich knapp 14 Monaten.

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8  Kommentare
8  Kommentare
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EinPuchenauer (24 Kommentare)
am 24.01.2019 12:23

Es mag sein, dass es in Österreich an KI fehlt. Dafür haben wir ND (natürliche Dummheit) im Überfluss. Man muss sich nur die vielen Kommentare zu diversen Artikeln ansehen.

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 24.01.2019 08:40

Die Unternehmen warten die Fürderungen vom Bund/Land/Gemeinde
ab.

Für Investitionen/Forschung sollen die Anderen Sorge tragen.

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neptun (4.236 Kommentare)
am 24.01.2019 09:09

Heute IT-Experte?

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jago (57.723 Kommentare)
am 24.01.2019 09:30

Hör auf mit deinen persönlichen Aversionen.

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neptun (4.236 Kommentare)
am 24.01.2019 09:52

Alter Mann, auch Sie nerven.

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max1 (11.582 Kommentare)
am 24.01.2019 06:36

Um KI in einem Unternehmen einzuführen bedarf es einer Intelligenz in den Köpfen der Entscheider.

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jago (57.723 Kommentare)
am 24.01.2019 09:29

> bedarf es einer Intelligenz in den Köpfen der Entscheider.

Nein, es mangelt an Kunden dafür.

Das Bundesheer ist nicht vergleichbar mit den NATO-Militärs usw.

So schauts aus.

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max1 (11.582 Kommentare)
am 24.01.2019 10:12

""Nein, es mangelt an Kunden dafür.""

Sehr viele Jahre verbrachte ich in der, ich nenne es noch immer EDV und habe festgestellt, daß wenn es Kunden sein sollten genau bei vielen Vorstellungskraft = Intelligenz es an diesen gefehlt hat. Einen Teil dieser Unternehmen gibt es nicht mehr mangels Intelligenz.

Es mangelt an Intelligenz in D mund A ganz besonders, das lässt sich ebenfalls am Wahlverhalten und hier in den Wortmeldungen ablesen.

Wir sind eine weinerliche Gesellschaft geworden die andere denken und machen lässt, das enspricht der von Kant beschriebenen "Selbstverschuldeten Not!"

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