Eine unbekannte Perle im Linzer Chemiepark
LINZ. Esim Chemicals wurde 2015 aus der DSM-Gruppe abgespaltet.
Die nach eigenen Angaben profitabelste Feinchemiefirma der Welt hat ihren Sitz in Linz. Ihr Bekanntheitsgrad ist dennoch endenwollend. Wahrscheinlich liegt das an der beinahe hundertprozentigen Exportquote von Esim Chemicals. Das Unternehmen entstand 2015 durch Ausgliederung aus dem DSM-Konzern. Sie gehört heute einem französischen Fonds.
"Wir sind als eigene Firma angekommen", sagt Geschäftsführer Wolfgang Hillisch. In der Aufbauphase habe man viel dafür getan, dass in der Branche der Name bekannt wurde. Dann habe eine Auszeichnung des Großkunden Syngenta einen weiteren Schub gegeben. "Das war wie bei einer Oscar-Verleihung. Dass wir in der wichtigen Kategorie Innovation gewonnen haben, war in unserem ersten Jahr eine tolle Auszeichnung. Diese Anerkennung war für uns aber auch der Türöffner bei anderen Kunden", sagt Hillisch.
Die preisgekrönte Entwicklung soll vor allem konsumnahen Kunden aus der Chemiebranche helfen: Statt auf Erdöl-Basis stellt Esim das Basisprodukt Bernsteinsäure auf Pflanzenbasis her. Damit werden Farbstoffe hergestellt. Dass dies aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird, sei für Kunden ein wichtiges Argument in der Vermarktung, sagt Hillisch. Farbe in Druckerpatronen oder bedruckter Karton könne so hergestellt werden. Noch sei dieses Geschäft klein. Langfristig könne es aber ein Wachstumstreiber werden, sagt Hillisch.
Im ersten Jahr hat Esim knapp 180 Millionen Euro Umsatz gemacht. 33,7 Millionen Euro betrug das Betriebsergebnis vor Steuern und Abschreibungen. "Damit waren wir im Branchenvergleich extrem profitabel, obwohl wir noch in der Aufbauphase waren", sagt Finanzchef Bernhard Kienberger. Im laufenden Jahr sollen Umsatz und Ertrag um zehn Prozent steigen.
50 neue Mitarbeiter
Allein im Vorjahr seien 50 Stammmitarbeiter angestellt worden. Von den jetzt 500 Mitarbeitern (davon 50 via Leasing) sind 210 in der Produktion im Schichtdienst, berichtet der für die Produktion verantwortliche Geschäftsführer Harald Gruber. Vor allem für Entwicklung und Verkauf wurde rekrutiert.
Die Hälfte des Geschäfts macht Esim im angestammten Bereich des Pflanzenschutzes. "Hier bewegen wir uns in einem extrem schwierigen Umfeld, die Preise für Agrarprodukte sind tief, entsprechend wird beim Pflanzenschutz gespart", so Hillisch. Mit "alten Produkten" wie dem gerade extrem umstrittenen Glyphosat habe das Unternehmen nichts zu tun. "Wir erzeugen modernen Pflanzenschutz, der weniger belastend ist."
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foto zum artikel passt ned wirklich
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