305 neue Corona-Fälle in Oberösterreich
LINZ. Die Zahl der neuen Corona-Fälle in Oberösterreich ist im Abnehmen. 305 positiv Getestete wurden in den vergangenen 24 Stunden registriert.
Waren am Montag der Vorwoche noch 521 binnen 24 Stunden registriert worden, lag der Wert am Montag, 7. Dezember, bei 305. Insgesamt waren 5.089 Personen positiv. Die Situation bei den Todesfällen entspannt sich aber kaum. 21 neue Fälle waren es am Montag, davon elf seit dem 6. Dezember und zehn vorangegangener Tagen. Damit stieg die Zahl der Verstorbenen auf 809.
Auch die Lage in den Krankenhäusern hat sich nur leicht gebessert. So befanden sich am Montag noch 753 Corona-Patienten auf Normalstationen, 141 Erkrankte benötigten eine intensivmedizinische Behandlung. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) verschaffte sich in Linz in Gesprächen mit Spitalsmitarbeitern einen Überblick. Er bedankte sich bei deren "großartigem Engagement". Aber lange ließe sich eine derartige Sondersituation nicht mehr aufrechterhalten.
Krisensituation "absolut nicht überstanden"
Trotz leichter Verringerungen der Zahlen sei die Krisensituation in den Spitälern aber "absolut noch nicht überstanden". Das müsse die Bevölkerung "genau wissen und bedenken", wenn sie "in den nächsten Wochen Einkäufe erledigt und die Feiertage begeht".
Daher stellte er nochmals klar: "Die kommenden vier Wochen sind die wichtigsten Wochen seit Beginn der Pandemie - jetzt kommt es auf jeden einzelnen von uns an, damit die aktuellen Öffnungsschritte nicht zu neuerlichen Verschärfungen der Covid-Krise führen."
Am Montag hat in Oberösterreich auch die Anmeldung für die Massentests von 11. bis 14. Dezember begonnen. Das Land werde nicht - wie noch am Freitag in Erwägung gezogen - auf eine eigene EDV zurückgreifen. Nachdem die IT-Pannen beim Anmeldesystem des Bundes laut Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) "offenbar bereinigt werden konnten", wurde www.österreich-testet.at freigeschaltet.
Stadt Linz mit eigenem Online-Portal
Das gilt jedoch nicht für die Linzer, denn die Stadt ist bei ihrer Entscheidung geblieben, mit einem eigenen Online-Portal zu arbeiten - die OÖN haben darüber berichtet.
Ab Dienstag, 8. Dezember, ist eine Anmeldung auf www.linz.at/massentest für einen Antigentest an einer der elf Standorte in der oö. Landeshauptstadt möglich. Die Testtage sind ebenfalls von 11. bis 14. Dezember, Abstriche werden zwischen 7.00 und 17.00 Uhr genommen.
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Wesentlich zu einer Entspannung beitragen würde eine möglichst lückenlose Identifizierung von Infizierten und deren Kontakten. Damit werden Infektionsketten effizient durchbrochen. Leider macht die Teststrategie in OÖ dies unmöglich. Solange man die, auch von Experten kritisierte, Strategie (noch) symptomlose K1 Personen nicht zu testen beibehält, wird man keine Chance haben effizient gegen die Ausbreitung anzukämpfen. Denn neben dem Verhalten der Menschen (und das ist in OÖ sicher nicht unvernünftiger als in anderen Bundesländern) spielt das Testen und Nachverfolgen die entscheidende Rolle. Leider hat sich OÖ in diesen Punkten im Bundesländervergleich weit nach hinten katapultiert. Wie man unter großem medialen Drucke seiner sehr guten Strategie mit Erfolg treu bleibt und damit langfristig niedrige Infiziertenzahlen und auch Hospitalisierungen schafft zeigt uns Wien vor. Hätte nie gedacht, dass ich als stolzer Oberösterreicher neidisch nach Wien blicken muss.
Das größere Problem ist, dass Corona infizierte Personen ihre Kontakte bewusst verschweigen.
Möglicherweise - aber auch hier bin ich sicher, dass die Oberösterreicher nicht unvernünftiger sind als die Menschen in den anderen Bundesländern. Im Unterschied zu den Anderen werden in OÖ die (noch) symptomlosen K1 Personen nicht getestet und damit auch erst gar nicht gefragt, selbst wenn Sie infiziert sind (kein Test - keine offiziell infizierte Person - keine Kontaktbefragung und Nachverfolgung).